DFB sucht neuen Manager

Bierhoff-Nachfolge: Heißer Anwärter Fredi Bobic spricht Klartext

Das ist eine erste Watschn für den Deutschen Fußball-Bund (DFB)! Nachdem der Verband den Vertrag mit Oliver Bierhoff als Geschäftsführer aufgelöst hat, gibt es eine erste Absage: Fredi Bobic vom Fußball-Bundesligisten Hertha BSC sieht sich derzeit nicht als Nachfolge-Kandidat. Besonders bitter: Der 51-Jährige war zuvor von vielen Medien als heißester Anwärter gehandelt worden.

Top-Manager hat klare Forderungen an den Verband

„Ich habe einen Job, ich fühle mich sauwohl bei Hertha“, sagte Bobic am Mittwoch bei einer Medienrunde der Berliner. Bobic war nach dem Aus von Bierhoff beim Deutschen Fußball-Bund als Folge des frühen WM-Scheiterns der Nationalmannschaft in Katar als einer von mehreren potenziellen Kandidaten gehandelt worden. „Ich war nicht erpicht darauf, dass mein Name fällt“, sagte Bobic. „Das hatte viel hätte, hätte, hätte“, fügte er zu den laufenden Personalspekulationen an. Bei der Hertha sei er sehr zufrieden, weil „sich die Dinge drehen“.

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Der DFB müsse sich zunächst klar werden, welche Ziele er in Zukunft anstrebe. Erst dann könne man über Personen sprechen. In der jetzigen Lage, dürfe sich der Verband „nicht treiben lassen“, sagte Bobic. Bevor der Verband über Namen spreche, müsse er auch erst mal das „Profil eines Sportmanagers“ entwerfen und „die Inhalte, die er begleiten soll. Der DFB muss sich klar werden: Was wollen wir, wo wollen wir hin? Der, der es letztlich macht, will wissen, worum es eigentlich geht.“ Könnte dieser Mann am Ende doch Fredi Bobic heißen? „Hypothetisch kannst du dir immer vieles vorstellen und im Fußball nie was ausschließen“, sagte er, „auch wenn es jetzt heißt: Da lässt er eine Türe offen.“

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Für die Arbeit von Bierhoff drückte der ehemalige Nationalspieler Respekt aus. „Ich bin weit weg davon, dass Oliver der Sündenbock ist. Er hat über große Strecken seinen Stempel hinterlassen“, sagte Bobic über seinen ehemaligen Mitspieler, mit dem er 1996 den EM-Sieg feierte.

Bobic hatte "gar keinen Kopf" für DFB-Themen

Bobic war 2021 nach erfolgreicher Arbeit bei Eintracht Frankfurt als Geschäftsführer Sport zur Hertha gewechselt. Bei den Berlinern konnte er noch keinen sportlichen Aufschwung herbeiführen. Die vergangenen drei Tage habe er mit Verhandlungen mit dem möglichen neuen Investor 777 Partners verbracht, der die Hertha-Anteile von Lars Windhorst übernehmen könnte. Daher habe er „gar keinen Kopf gehabt für Themen, die den DFB betreffen“, sagte Bobic. (jlu/dpa/sid)