Von der Polizei beschlagnahmt
Nach Tod von Polizisten bei Kusel: Unbekannte hängen Hassplakat an Bremer Uni auf

Nach den tödlichen Schüssen auf zwei junge Polizisten in Rheinland-Pfalz haben Unbekannte in Bremen ein polizeifeindliches Plakat an der Universität aufgehängt. Auf dem 100 mal 150 Zentimeter großen Plakat stand die Aufschrift "Zwei weniger - ACAB", wie das Innenressort am Dienstag mitteilte.
Waren es Linksextremisten?
Die Abkürzung "ACAB" stehe für "All Cops Are Bastards" (Deutsch: "Alle Bullen sind Schweine") und sei ein Kampfbegriff gewaltorientierter Linksextremisten, teilte die Behörde weiter mit. Das Plakat, das an einem Geländer des Universitäts-Boulevards hing, wurde von der Polizei sichergestellt.
Innensenator und Polizeipräsident verurteilen Plakataktion
Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) zeigte sich in einer Mitteilung fassungslos: "Zwei junge Beamte werden bei einer nächtlichen Routinekontrolle Anfang der Woche auf einer Landstraße in Rheinland-Pfalz regelrecht hingerichtet und in Bremen gibt es offenbar eine Szene, die das feiert. Das ist abscheulich." Die Täter oder Täterinnen demaskierten sich so als Menschenfeinde. Von ihnen gehe eine Gefahr für die Gesellschaft aus, sagte Mäurer. "Wer etwas in dem Zusammenhang beobachtet hat, sollte sich unbedingt melden."
Der Bremer Polizeipräsident Dirk Fasse sagte, er schäme sich, dass so etwas in der Stadt passiere. "Das Plakat ist an Widerwärtigkeit und Menschenfeindlichkeit nicht zu überbieten", teilte er mit.
Zwei Polizisten am Montag bei Kusel erschossen
Am frühen Montagmorgen waren eine 24 Jahre alte Polizeianwärterin und der 29 Jahre alte Oberkommissar Alexander K. bei einer Verkehrskontrolle an einer Kreisstraße in Rheinland-Pfalz in der Nähe der Kreisstadt Kusel erschossen worden. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilten, wurden gegen die mutmaßlichen Täter, einen 32- und einen 38-Jährigen Haftbefehle wegen Mordes erlassen. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Verdächtigen mit der Tat eine vorherige Wilderei verdecken wollten. (dpa/mba)