Ricky Schroder unterstützt mutmaßlichen MörderNach Skandal um Darsteller: Wird „Der kleine Lord“ dieses Jahr im TV gezeigt?

Für viele Menschen gehört „Der kleine Lord“ zur Weihnachtszeit dazu. In dem Weihnachtsfilm-Klassiker erobert der kleine Cedric das Herz seines mürrischen Großvaters, dem Earl of Dorincourt, und wird selbst zum Lord Fauntleroy. Doch nun hagelt es einen riesigen Shitstorm gegen den Darsteller des kleinen Jungen. Ricky Schroder ist inzwischen 50 Jahre alt, bekennender Waffennarr und musste sich letztes Jahr vor Gericht verantworten, weil er angeblich seine langjährige Freundin geschlagen habe. Sein eigener Gerichtsfall wurde fallengelassen, doch nun stellt sich Ricky Schroder öffentlich hinter Kyle Rittenhouse, den 17-jährigen Schützen, der bei der Black Lives Matter Demonstration in Kenosha zwei Menschen tötete und sich nun vor Gericht wegen zweifachen Mordes, versuchten Mordes und unerlaubten Waffenbesitzes verantworten muss.
Wie und warum der Cedric-Darsteller den mutmaßlichen Mörder schützt, zeigen wir im Video. Aber welche Folgen hat dieser Skandal auf die Ausstrahlung von „Der kleine Lord“?

Little Lord Fauntleroy  (1980) Ricky Schroder, Alec Guinness   Cedric Erroll (Ricky Schroder) und der Earl of Dorincourt (Alec Guinness) Regie: Jack Gold , |
Der Kleine Lord
picture alliance / United Archiv, United Archives/IFTN

Auf Twitter rief Ricky Schroder dazu auf, Spenden für die Kaution von Kyle Rittenhouse zu sammeln – und das, obwohl Videos von der BLM-Demo zeigen, wie der Teenager mit einem – angeblich illegal erworbenen – Gewehr um sich schoss. Rittenhouse habe sich mutmaßlich einer Milizgruppe angeschlossen, um Geschäfte vor Plünderung zu verteidigen.

„In Amerika sind wir ALLE unschuldig, bis eine Jury über Schuld oder Unschuld entscheidet, nicht der Mob oder die Presse“, schreibt Schroder zu einem Bild von sich mit Kyle und dessen Mutter. „Wenn die Fakten bekannt sind, werden viele von euch diesem jungen Mann eine Entschuldigung schulden.“

Läuft "Der kleine Lord" trotzdem im TV?

Auf Twitter hagelt es dennoch viel Kritik an Schroder. Er unterstütze einen Mörder und Terroristen, werfen viele dem 50-Jährigen vor. Eine deutsche Twitter-Userin wünscht sich, dass ARD reagiert und den Weihnachtsfilm aus dem Programm nimmt. Allerdings gab Christoph Pellander, Redaktionsleiter von ARD Degeto, inzwischen in einem Statement bekannt, dass der Kultfilm dennoch gezeigt werde:

„Ricky Schroder hat mit seinen Solidaritätsbekundungen als Privatperson gehandel2t – sein Verhalten steht dabei in keinem Zusammenhang zu seiner Rolle in „Der kleine Lord oder zum Film als solchen. „Der kleine Lord“ wird wie geplant im Weihnachtsprogramm des Ersten ausgestrahlt.

Hier haben wir die Sendetermine 2020 zusammengefasst.