Bayern-Trainer will Vorfall abhaken
Tuchel -Klartext über Mané: "Bin sein erster Anwalt und erster Verteidiger"
Kehrt jetzt endlich wieder das berüchtigte Mia-san-Mia-Gefühl ein?
Thomas Tuchel (49) hat keinen leichten Start beim FC Bayern erwischt. Die Unruhe im Club ist groß. Einen Tag vorm Spiel gegen die TSG Hoffenheim (Samstag/15.30 Uhr) sprechen nach wie vor alle über die Prügelei zwischen den Superstars Sadio Mané (31) und Leroy Sané (27) nach der 0:3-Pleite bei Manchester City.
Lästige Nebengeräusche

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Betont lässig trat Tuchel Freitag vor die Medien: „Es ist schon gut was los“, scherzte der Coach mit breitem Grinsen angesichts der aktuellen Unruhen beim Rekordmeister.
Fakt ist dennoch: Seine ersten Bayern-Wochen hat sich Tuchel anders vorgestellt – der jüngste Kabinen-Knall ist nur ein Teil des Chaos’. Der Trainer über den Eklat: „Es hat uns natürlich beschäftigt“, betont aber auch: „Wir haben die Luft rein gemacht. Es hat eine Entschuldigung stattgefunden, die absolut glaubwürdig ist.“ Mit der Geldstrafe und der Suspendierung von Mané sei die Sache deshalb „geklärt“ und „abgehandelt“.
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Heißt: Mané, der wegen eines „Fehlverhaltens“ aus dem Kader für das bevorstehende Bundesligaspiel gestrichen wurde, darf im Rückspiel gegen Manchester City wieder mitmischen.
"Jeder hat das Recht, einen Fehler zu machen“
Der Vorfall selbst sei allerdings „too much gewesen“, stellt Tuchel klar. Mané hat eine „Grenze überschritten, die wir so nicht wollen und die wir auch nicht toleriert haben“.
Dennoch stärkt er dem Senegalesen demonstrativ den Rücken. Das Verhältnis zum Angreifer sei durch diesen Vorfall keinesfalls erschüttert worden. Und legt für den Linksaußen „seine Hand ins Feuer“. Er sei „der erste Anwalt und der erste Verteidiger“, des für 33 Millionen vor Saisonbeginn verpflichteten, allerdings formschwachen Senegalesen.
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„Ich kenne ihn ausschließlich als absoluten Topprofi, er ist Fußball pur, er hat sich nie, nie, nie etwas zuschulden kommen lassen“, ergänzt Tuchel. Der Ex-Liverpool-Star hat deshalb „mein vollstes Vertrauen, jeder hat das Recht, einen Fehler zu machen“.
Trainer sieht eine "reinigende Wirkung"
Fraglich nur, wie schwerwiegend Fehler sein dürfen. Wie die Mannschaft und damit auch die „beiden Beteiligten“ damit umgegangen sind, habe eine „reinigende Wirkung“. Mané habe „wie ein Mann“ vor der gesamten Mannschaft zu seinem Fehlverhalten gestanden, „alle, auch Leroy, haben sich vorbildlich verhalten“. Medienberichten zufolge hat der deutsche Nationalspieler Größe gezeigt und sich gegen eine noch härtere Strafe ausgesprochen.
Klar ist: Es hat sich was angesammelt bei den Bayern. Das bittere Pokal-Aus gegen Freiburg, die Champions-League-Abreibung von Manchester City und die handfeste Auseinandersetzung zwischen Sadio Mané und Leroy Sané. Sowohl sportlich als auch auf zwischenmenschlicher Ebene hat Trainer Thomas Tuchel einige Baustellen. Umso mehr ist für den Coach nun "extrem wichtig, den nächsten Schritt zu machen“. Das ging schon beim Training los. Dort habe er „eine positive, eine energiegeladene Stimmung“ festgestellt.
Genau die brauchen die Münchner aktuell mehr denn je. (dpa/pol)