Mané und Sané beileibe keine VorreiterMatthäus, Ribery, Jeremies und Co. - die "schönsten" Bayern-Prügeleien

Voll auf die Zwölf!
Pokal-Aus, in der Meisterschaft nur ganz knapp vorne, in der Champions League durch das 0:3 bei Manchester City vorm K.o. – beim FC Bayern brodelt es. Und wenn es beim FC Bayern brodelt, dann kracht es bisweilen. Jüngstes Beispiel: Topstar Sadio Mané soll seinem Teamkameraden Leroy Sané nach der Manchester-Pleite eine geknallt haben. Dass die Münchner den Vorfall nicht ausdrücklich dementiert haben, lässt tief blicken. Es ist aber auch nicht der erste Zusammenprall zweier Bayern-Profis. Ein Rückblick auf die „schönsten“ FCB-Keilereien und -Rangeleien.
1. Lothar Matthäus vs. Bixente Lizarazu (1999)

Die Mutter aller Bayern-Auseinandersetzungen! Kurz nach dem Saisonstart 1999 kracht es an der Säbener Straße. Im Training geraten Lothar Matthäus (62) und Bixente Lizarazu (53) aneinander. Matthäus wischt dem kleinen Basken mit links ins Haar, Lizarazu packt daraufhin eine linke Schelle aus, die er mit rechts mustergültig auflegt. Immerhin: Dank schneller Reaktion schlägt die Lizarazu-Pranke nicht voll bei „Loddar“ ein.
„Der Liza hat sich geweigert, in den Kreis zu gehen. Daraufhin haben wir uns gegenseitig angeschrien. Es mag sein, dass es für Außenstehende ziemlich aggressiv ausgesehen hat. Dann ist der Trainer dazwischen: ,Jetzt geht in die Kabine und beruhigt euch, sprecht euch aus.‘ Nach fünf Minuten war alles vergessen“, berichtet Matthäus später der „Bild“.
Hängen bleibt tatsächlich nix. Die Bayern werden 1999/2000 Meister und Pokalsieger, ziehen in der Champions League bis ins Halbfinale ein.
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2. Robert Lewandowski vs. Kingsley Coman (2019)

Wieder knallt es an der Säbener – bei einem Geheimtraining. Laut „Bild“ fliegen zwischen Stürmerstar Robert Lewandowski (34) und Flügelflitzer Kingsley Coman (26) die Fäuste. Beide, so heißt es damals, sind vom jeweils anderen und dessen Spielweise schwer genervt. Die Abneigung entlädt sich, die Abwehrkanten Niklas Süle (27) und Jerome Boateng (34) müssen dazwischen.
Geldstrafen setzt es keine, Trainer Niko Kovac sieht sogar etwas Positives. "Im Training gibt es Emotionen. Man kann es auch positiv sehen: Wir leben!", so der Kroate. Am Saisonende feiern die Bayern das Double.
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3. Jens Jeremies vs. Samy Kuffour - bemitleidenswerter Ringrichter: Thorsten Fink (2002)
Emotionsbündel Samy Kuffour platzt 2002 im Training wegen Raubein Jens Jeremies der Kragen. Wütend stürmt Kuffour auf Jeremies zu, beide packen sich am Schlafittchen. Thorsten Fink versucht sich als Schlichter – und kassiert prompt Kuffours Faust.
Auch diese Rangelei hat den Bayern nicht geschadet. Wieder bejubeln sie am Saisonende Meisterschaft und Pokalsieg.

4. Franck Ribery vs. Arjen Robben (2012)

Als „Robbery“ bildeten Franck Ribery (40) und Arjen Robben (39) in München viele Jahre ein kongeniales Duo. Es war aber nicht immer Liebe. Im April 2012 kommt es in der Halbzeit des Champions-League-Halbfinals gegen Real Madrid in der Kabine zu einem Wortgefecht der beiden. Ribery wird sogar handgreiflich und teilt aus, Robben ist danach mehrere Wochen mit Veilchen zu sehen. Zwar setzten sich die Bayern gegen Real durch, am Ende der Saison steht aber die Niederlage im „Finale dahoam“ gegen Chelsea, in Liga und Pokal gibt’s vom BVB auf die Nuss. Der FC Bayern mutiert 2012 zu „Vizekusen“.

5. Franz Beckenbauer vs. Gerhard König (1958)
Zugegeben, die folgenschwerste Ohrfeige in der Geschichte des FC Bayern spielt sich bei einer Partie ohne Beteiligung des FC Bayern ab. 1958 trifft der junge Franz Beckenbauer mit dem SC 1906 München gegen den damals in München dominierenden TSV 1860 an – den Club, zu dem Beckenbauer eigentlich wechseln will.
Doch dann verpasst der 60er Gerhard König dem Supertalent eine Ohrfeige. "Der Franz hat mich ausgespielt, ich habe ein Tackling gemacht, daraufhin gab ein Wort das andere, und ich habe ihm die Watschn gegeben", erinnert sich der König, der dem späteren „Kaiser“ Saures gibt, viele Jahre später. Beckenbauer „ärgert sich wahnsinnig“, wie er später zugibt – und geht zu den Bayern, statt ein „Löwe“ zu werden. (mar)




