FC Bayern suspendiert Sadio Mané
Lothar Matthäus nach Kabinen-Zoff beim FC Bayern: "Leben in der Bude"
Es rumort in München!
Der Prügel-Eklat bei den Bayern hat Folgen: Sadio Mané ist für seinen tätlichen Angriff gegen Teamkollege Leroy Sané vorläufig suspendiert worden. RTL-Experte Lothar Matthäus hat dazu eine klare Meinung. Im Interview spricht der Rekordnationalspieler Klartext und sagt, was er nun vom Verein fordert.
Lothar Matthäus: „Die Strafe für Mané ist korrekt"
Die Verantwortlichen beim FC Bayern greifen durch: Die Münchner haben Sadio Mané suspendiert. Grund sei „ein Fehlverhalten Manés nach dem Champions-League-Spiel des FC Bayern bei Manchester City“. Zusätzlich wird Mané eine Geldstrafe erhalten. Wie hoch diese ausfällt, teilten die Bayern nicht mit. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, soll es sich um eine Summe im mittleren sechsstelligen Bereich handeln.
Mehr gab es von Seiten der Bayern zu dem Kabinen-Eklat zwischen Mané und Leroy Sané in Manchester nicht zu hören. RTL-Experte Lothar Matthäus spricht hingegen Klartext.
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„Die Strafe für Mané ist korrekt. Er hat sich falsch verhalten und muss die Strafe akzeptieren“, sagt Matthäus im Gespräch mit RTL.
Unzufriedenheit der Auslöser für die Watschn?
Nach Aussage des Rekordnationalspielers habe es solche Auseinandersetzungen in der Vergangenheit auch schon gegeben, „nicht nur beim FC Bayern, sondern auch bei anderen Vereinen.“
Auch in der aktiven Karriere von Matthäus herrschte nicht immer Freude, Freude, Eierkuchen. 1999 war er im Training mit einem anderen Heißsporn aneinander geraten: Bixente Lizarazu. „Wir haben uns danach in der Kabine die Hand gegeben, damit war das Thema für ihn und für mich vergessen. Wir haben danach an einem Strang gezogen.“
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Den Streit von Mané und Sané verbucht Matthäus unter der Kategorie Unzufriedenheit. Matthäus: „Es zeigt mir, dass Leben in der Bude ist. Aber auf diese Art will natürlich niemand das Leben sehen, wenn zwei Spieler aufeinander losgehen, weil sie verschiedene Meinungen haben. Die beiden haben schon auf dem Platz diskutiert. Da sieht man eben auch die ganze Unzufriedenheit.“
Die Affäre müsse nun schnell abhakt werden: „Ich gehe davon aus, dass er sich entschuldigt hat. Damit muss das Thema erledigt sein. Man sollte das Kapitel jetzt zuschlagen und nach vorne gucken. Natürlich darf so etwas nicht vorkommen, soll nicht vorkommen. Aber daran sieht man, dass der Druck und die Unzufriedenheit, gerade von Mane, sehr groß ist".
Steffen Freund sieht Probleme innerhalb der Mannschaft
Die Beziehung zwischen dem Stürmer und dem Rekordmeister war bislang noch keine Erfolgsgeschichte. Der flexibel einsetzbare Offensivspieler sucht nach seiner Form. Doch nicht nur er. Seit Monaten rumort es beim FC Bayern, hinzu kommen sportliche Probleme.
Allen voran der Trainerwechsel brachte noch nicht den gewünschten Erfolg. Im Gegenteil. Der DFB-Pokal ist Futsch! In der Champions League ist das Team so gut wie ausgeschieden. Bleibt nur noch die Bundesliga. Doch selbst da geht es sehr eng zu.
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Die Watschn von Mané sind für RTL-Experte Steffen Freund nur ein weiteres Indiz dafür, dass es innerhalb der Mannschaft nicht stimmt. „Das zeigt auch, warum Thomas Tuchel nicht sofort Erfolg hat, weil es intern in der Mannschaft Probleme gibt. Ein Trainerwechsel sorgt natürlich auch für eine bestimmte Spaltung innerhalb einer großen Mannschaft… Insgesamt versucht er (Tuchel) das ganz gut wegzumoderieren. Aber 0:3 zu verlieren bei Manchester City, danach diese Auseinandersetzung zwischen den beiden Spielern zeigt, dass die Mannschaft in sich vielleicht sogar zerstritten ist“, mutmaßt Freund im Gespräch mit RTL.
Matthäus vermisst den Zusammenhalt
Matthäus sieht es ähnlich. Er vermisst die Gemeinschaft und den Zusammenhalt. Eigenschaften, die den FC Bayern über Jahre stark gemacht haben. Hinzu kommt, dass der Kader des FC Bayern nicht auf jeder Position erstklassig besetzt ist.
Abgeschrieben hat er den deutschen Rekordmeister aber noch lange nicht: „Mit dieser Gemeinschaft können sie die Meisterschaft gewinnen – und vielleicht auch noch die Sensation gegen Manchester schaffen. Im Fußball ist vieles möglich.“
Dafür müssen sie aber schleunigst alle Baustellen schließen und sich gemeinsam den sportlichen Herausforderungen stellen.
Der erste Schritt ist offenbar gemacht:Laut Matthäus habe sich die Situation beim FC Bayern inzwischen beruhigt. „Ich habe mittlerweile gehört, dass Sané sich bei den Verantwortlichen des FC Bayern für Mané stark gemacht hat, ihn nicht zu stark zu bestrafen. Also scheint wieder alles in Ordnung zu sein“, sagt Matthäus vor dem Europa-League-Spiel zwischen Bayer Leverkusen und Union Saint-Gilloise am Donnerstag. (pol)