Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung
Große Trauer um verstorbene Soldaten nach Panzerunfall

Nach einem Panzerunfall mit zwei Toten auf dem Truppenübungsplatz Bergen in Niedersachsen ermittelt die Staatsanwaltschaft Verden wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung. Das Verfahren sei in einem solchen Fall üblich und wäre auch bei einem Unfall außerhalb des Truppenübungsgeländes eingeleitet worden, hieß es am Mittwoch bei der Staatsanwaltschaft. Die Untersuchungen zur Ursache dauern noch an.
Ein 31-Jähriger und ein 62-Jähriger sterben

Ein Kampfpanzer vom Typ Leopard zwei hatte bei einer Übung am Dienstag im Süden der Lüneburger Heide einen militärischen Geländewagen überrollt. Beide Fahrzeuge seien in Fahrt gewesen, sagte ein Bundeswehrsprecher in Munster am Sitz der Panzertruppenschule. Getötet wurden ein 31-jähriger Offizier und sein 62-jähriger Fahrer, ein Zivilangestellter der Bundeswehr.
Der Offizier sei als Beobachter und Bewerter bei dem Manöver eingesetzt gewesen. Er habe als Ausbilder in der Panzertruppenschule gedient. „Die Panzertruppenschule trauert", sagte deren Kommandeur, Brigadegeneral Ullrich Spannuth. Alle Soldatinnen und Soldaten seien tief betroffen und bestürzt.
Soldaten aus dem Panzer werden psychologisch betreut

In dem Panzer hätten vier Soldaten gesessen, die nach dem Unfall psychologisch betreut würden, hieß es. An der Übung nahmen den Angaben nach 200 Soldaten mit 50 Militärfahrzeugen teil. Sie fand als Teil eines Offizierslehrgangs für Zugführer bei der Panzertruppe statt. Der Lehrgang wurde abgebrochen, die Teilnehmer kehrten an ihre Heimatstandorte zurück.
"Wir sind in tiefer Trauer."
Auch die neue Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) gedachte bei der Amtsübernahme in Berlin der zwei Toten. „Meine Gedanken sind auch jetzt bei den Angehörigen, die diesen schmerzlichen Verlust zu verkraften haben", sagte sie.
Der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Alfons Mais, hatte am Dienstag auf Twitter von einem tragischen Zwischenfall gesprochen: „Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei den Hinterbliebenen sowie der Truppe vor Ort." Das Verteidigungsministerium schrieb: "Wir sind in tiefer Trauer." (dpa/kum)