Sohn von Bayern-Legende nach Hodenkrebs-SchockFußball-Star erzählt bei RTL - „Meine Tochter fragt mich immer noch 'Papa, bist du wirklich gesund?'"
„Ich habe das Leben mehr schätzen gelernt...“
Gerade am vergangenen Montag hat Fußball-Profi Niklas Kreuzer (31/Hallescher FC) nach seiner Hodenkrebserkrankung wieder eine Tumorkontrolle über sich ergehen lassen müssen – das erste Blutergebnis ist gut. Seit Januar ist er offiziell gesund – fünf Monate nach der Schock-Diagnose! Im Gespräch mit RTL.de blickt er jetzt nach vorn und erklärt, wie ihn die Krankheit verändert hat.
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Warum Kreuzer nach der Diagnose zu Hause auszog
Erst so langsam pendelt sich alles wieder ein und der Verteidiger findet zur Normalität zurück. 149 Tage Ausnahmezustand sind vorbei. Der gebürtige Münchener erzählt: „Ich bin in dieser Zeit tatsächlich von zu Hause aus und in ein Airbnb gezogen, weil meine Tochter gerade in den Kindergarten gekommen ist und ich das Risiko einer Infektion natürlich nicht eingehen wollte. Auch Einkaufen war ich nicht. Quasi eine komplette Quarantäne.“
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Umso mehr wisse er nun die kleinen, banalen Dinge des Alltags zu schätzen. Kreuzer: „Ich freue mich jeden Tag darauf, zum Training zu fahren, die Kollegen zu sehen. Zeit mit meinen Freunden zu verbringen und die Familie zu sehen.“ Vor allem aber die Zeit mit seiner Tochter Emely. „Meine Tochter fragt mich immer wieder ‘Papa, bist du jetzt wirklich gesund’ und ich bin froh, dass ich der Maus dann immer wieder sagen kann, dass ich gesund bin.“
Zugleich sei ihm bewusst, dass das Pendel auch jederzeit wieder in eine andere Richtung schlagen kann. Alle drei Monate müsse er zur Blutkontrolle – alle sechs Monate zum MRT/CT. Der Rechtsfuß führt aus: „Das macht die verrückt. Wenn ich am Samstag reinkomme, mache einen Fehler – dann verlieren wir vielleicht ein Fußballspiel, aber wenn meine Blutwerte nicht gut sind, dann erwartet mich wieder eine fucking Chemotherapie.“
„Ich habe mir fest vorgenommen, Dinge zu versteigern und an Organisationen zu spenden“
Rückblick: Am 11. August 2023 erhält er die Schock-Diagnose Hodenkrebs! „Wenn ich allein gewesen wäre, hätte ich das wahrscheinlich mit mir selbst ausgemacht – und wenn’s schiefgeht, geht’s schief. Aber ich wusste, dass ich niemanden zurücklassen will, der direkt trauert. So war es natürlich schmerzhaft für mich, wenn meine Tochter weinte, weil sie nicht verstanden hat, weshalb Papa nicht mit nach Hause darf.“
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Eine Zeit, die ihn jedoch auch zu einem anderen Menschen hat, werden lassen. „Ich habe in Leipzig einen Freund, der vor ein paar Jahren leider Ähnliches durchmachen musste. Von ihm habe ich viel gelernt.“ Zum Beispiel beim Thema Ernährung denke er jetzt anders. „Früher habe ich gedacht, wenn ich zwei Bananen esse pro Tag, habe ich genug Vitamine. Vorher habe ich auch gerne mal unter der Woche einen Burger mit Pommes gegessen oder habe mir morgens zum Frühstück erst mal ein Brot mit Wurst geschmiert. Ich verzichte jetzt komplett auf Zucker oder Weizenprodukte.“ Zugleich nerven ihn viele Dinge nicht mehr so schnell.
Toll zudem: Sein Glück, den Krebs überstanden zu haben, möchte er mit anderen Menschen teilen, zugleich Betroffenen Mut machen. „Ich habe mir fest vorgenommen, Dinge zu versteigern und an Organisationen zu spenden. Dabei denke ich vor allem an Organisationen, die betroffenen Kindern helfen.“
Niklas Kreuzer hat seinen wichtigsten Kampf bereits gewonnen – sportlich fehlt jetzt nur noch der Klassenerhalt mit Halle. Am Samstag (14 Uhr) geht’s in der 3. Liga bei Preußen Münster weiter!
