Im niederländischen Wattenmeer

Nach Fähren-Crash: Zwei Tote - Suche nach Vermissten eingestellt!

2022-10-21 08:26:36 HARLINGEN - Notdienste im Hafen von Harlingen. Die Rettungsdienste suchen nach der Kollision zwischen einem Schnellboot und einem Wassertaxi zwischen Terschelling und Vlieland nach vermissten Personen. ANP ANTON FRISEURE
Rettungskräfte vor der niederländischen Küste.
picture alliance / ANP | Anton Kappers

Ein Schnellboot und ein Wassertaxi sind im niederländischen Wattenmeer vor der Insel Terschelling kollidiert. Mehrere Menschen fielen über Bord. Ein Mädchen (12) wird noch vermisst. Doch die Retter haben die Suche eingestellt.

Zwei Menschen sind tot

Das Wassertaxi „Stormloper“ und das Schnellboot „Tiger“ seien am frühen Morgen des 21. Oktobers kollidiert, berichten niederländische Medien übereinstimmend. Sechs Menschen konnten von der niederländischen Küstenwache (KNRM) aus dem Wasser gezogen werden. Zwei Menschen seien mittlerweile verstorben. Ein Mädchen (12) wird weiterhin vermisst!

Der Unfall ereignete sich wenige hundert Meter vom Hafen Terschelling entfernt im Schuitengat, einem Kanal im Wattenmeer. Mehrere Krankenwagen sind zurzeit vor Ort, Rettungsboote auf dem Wasser unterwegs. Trümmer erschweren die Suche, die sogar durch Hubschrauber aus Amsterdam unterstützt wurde.

Zeuge berichtet vom Schock-Moment

"Wir hatten kaum den Hafen verlassen, da gab es plötzlich einen lauten Knall. Dann gingen auch schon die Lichter aus." Joep Evenga (24) befand sich heute Morgen auf der Fähre von Terschelling nach Harlingen, die kurz nach der Abfahrt mit einem Wassertaxi zusammenstieß. "Sofort gab es Geschrei“, berichtet der 24-Jährige.

"Von dem Wassertaxi war nichts mehr übrig, ganz schrecklich, wenn man hört, dass noch ein Mädchen vermisst wird“, so der Zeuge weiter.

Gegen 8 Uhr konnte die Fähre, auf dem sich Joep befand, weiterfahren. Der rechte „Schwimmer“ des Bootes wäre zwar undicht gewesen, das Schiff konnte Harlingen aber noch aus eigener Kraft erreichen.

Gegen 9 Uhr war Evenga wieder auf dem Festland. Er versteht immer noch nicht, wie es zu dem Unfall kommen konnte. „Ich fahre sehr oft mit diesem Boot. Ich glaube nicht, dass das jemals zuvor passiert ist. Als ich das Boot verließ, sah ich Mitarbeiter der Reederei Doeksen mit verheulten Augen dastehen.“

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Fähre auf dem Weg zurück nach Harlingen

Eine Augenzeugin der Rettungsaktion sagte gegenüber dem niederländischen Protal ad.nl: „Es herrscht große Panik. Ein Unfall kann immer passieren, aber dass eine Fähre und ein Wassertaxi zusammenstoßen, kommt selten vor."

Eine Sprecherin der KNRM teilte mit, dass insgesamt sieben Personen an Bord des Wassertaxis waren. Dazu kommen 27 Menschen an Bord des Schnellbootes. Die Fähre „Tiger“ ist mittlerweile auf dem Weg zurück nach Harlingen. Das Wassertaxis „Stormloper“ wird wohl untergehen.

Das Wassertaxi „Stormloper“ war regelmäßig zwischen Harlingen und der westfriesischen Insel Terschelling unterwegs. (eon/jh)

Suche nach Vermissten wurde eingestellt

Laut RTL-Informationen hat die Polizei die Suche nach Überlebenden mittlerweile eingestellt. Nach nun fast 5 Stunden im kalten Wasser der Nordsee könne es keine Überlebenden mehr geben, so ein Pressesprecher der Polizei. Man werde weiterhin nach den Vermissten suchen, allerdings nicht mehr mit der erhöhten Dringlichkeit und dem Hubschrauberaufgebot von heute Morgen.