Forsa-Umfrage gibt ein Stimmungsbild

Nach der WM-Blamage: Soll Hansi Flick noch Bundestrainer bleiben?

Neuendorf kündigt DFB-Krisengipfel mit Flick und Bierhoff an "Geordnetes Verfahren"
02:30 min
"Geordnetes Verfahren"
Neuendorf kündigt DFB-Krisengipfel mit Flick und Bierhoff an

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DFB-Boss Bernd Neuendorf hat sich nach dem blamablen WM-Aus in der Vorrunde bereits zu Wort gemeldet – und eine Krisensitzung mit Bundestrainer Hansi Flick und DFB-Manager Oliver Bierhoff angekündigt. Müssen nach dem zweiten Scheitern in einer Gruppenphase nacheinander nun doch personelle Konsequenzen für die sportliche Führung folgen? Die Bürger sehen das nach einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag von RTL und ntv nicht so, sie stehen noch hinter Flick und seinem Team.

Lag es an der Taktik oder dem Kader?

47 Prozent meinen demnach, Hansi Flick sollte trotz des vorzeitigen Ausscheidens
der deutschen Nationalmannschaft weiterhin Bundestrainer bleiben. Relativ wenig Befragte (16 Prozent) meinen stattdessen, er sei nicht (mehr) der richtige Mann für diesen Job. Relativ viele Befragte (37 Prozent) haben dazu keine Meinung.

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Doch auch wenn nur ein Prozent der Befragten dem Trainer die Hauptschuld an der WM-Blamage geben, so unterstellen sie Flick dennoch Fehler. So meinen 18 Prozent, dass die Taktik beziehungsweise die Aufstellung hauptsächlich für das frühe Ausscheiden verantwortlich sind. Und 15 Prozent denken, dass die Zusammenstellung des Kaders der wichtigste Grund ist. Doch auch die Diskussionen abseits des Platzes – zum Beispiel rund um die „One Love“-Binde – sind in dieser Hinsicht ein großes Thema (15 Prozent).

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Von Oliver Bierhoff als sportlichem Leiter der Nationalmannschaft meinen unterdessen nur noch 19 Prozent aller Befragten, er sei noch die richtige Besetzung für diese Position. Deutlich mehr Befragte (30 Prozent) sind davon überzeugt, dass Andere besser geeignet seien und er den Posten abgeben sollte.

Experten haben eine klare Meinung

Experten hatten zuvor bereits einen Rauswurf von Hansi Flick ins Spiel gebracht: So zählte Lothar Matthäus nicht nur die DFB-Spitze, sondern auch den Bundestrainer sowie Kapitän Manuel Neuer und Vize-Kapitän Thomas Müller an. „Es gibt keinen sportlichen Erfolg in den vergangenen fünf Jahren“, betont der 61-Jährige. Rumms!

Noch deutlicher wurde Sky-Experte Didi Hamann nach dem WM-GAU der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Katar. Der frühere Nationalspieler sagte: „Ich halte es für ausgeschlossen, dass wir mit dem Trainer weitermachen können nach diesem Debakel.“ Das frühe Scheitern sei „das Ende einer großen Fußball-Nation“.

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Flick und Bierhoff wollen weitermachen

Für Flick selbst stellt sich die Frage nach dem Weitermachen jedoch gar nicht, wie er betonte. Einen Blitz-Rücktritt schloss der Bundestrainer nach der WM-Blamage aus und beteuerte: „Mir macht es Spaß. Wir haben eine gute Mannschaft, gute Spieler, die nachkommen. Von daher liegt es nicht an mir.“ Flick hat noch einen Vertrag bis 2024 und freut sich schon auf die Heim-EM im selben Jahr.

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Auch DFB-Direktor Oliver Bierhoff will trotz des erneuten Scheiterns der Fußball-Nationalmannschaft in der WM-Vorrunde keine persönlichen Konsequenzen ziehen. „Das schließe ich gerade aus“, sagte der 54-Jährige am Donnerstag nach dem Sieg gegen Costa Rica. Bierhoff verwies auf seine 18 Jahre Arbeit für den DFB und mahnte, seine gesamte Bilanz zu betrachten: „Ich habe ein sehr gutes Gefühl für mich.“

Mal sehen, ob die DFB-Krisensitzung an diesen EInstellungen etwas ändert… (jlu)

Informationen zur Forsa-Umfrage:

Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL und ntv am 2. Dezember 2022 erhoben.

Datenbasis: 1006 Befragte

Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte.

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Forsa-Umfragen im Auftrag von RTL Deutschland.