Tragischer Fall in New York - Frau könnte psychisch schwer erkrankt gewesen sein

Mutter aus New York soll Kinder ertränkt haben: Vater hatte lange um Sorgerecht für Sohn gekämpft

Bekannter beschreibt sie als "liebevolle Mutter" Frau soll eigene Kinder ertränkt haben
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Frau soll eigene Kinder ertränkt haben
Bekannter beschreibt sie als "liebevolle Mutter"

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Es ist ein unfassbarer Fall: Eine Mutter aus Brooklyn soll vermutlich ihre drei Kinder am Strand von Coney Island ertränkt haben. Erin M. war mit dem drei Monate alten Oliver, der vierjährigen Liliana und dem siebenjährigen Zachary zum Strand gegangen und kehrte allein wieder zurück – klatschnass, barfuß und in einem Bademantel. Der Vater des älteren Jungen spricht nun über seine Ex-Frau und warum er darum gekämpft hatte, das Sorgerecht für den Siebenjährigen zu bekommen. Es gibt allerdings auch Hinweise aus Ermittlerkreise, dass die Frau große psychische Probleme gehabt haben könnte.

Bewusstlose Kinder am Strand von Coney Island gefunden

Erin M. soll einer Verwandten erzählt haben, dass sie „alle drei Kinder ertränkt“ habe, wie die „New York Post“ berichtet. Es gingen mehrere Notrufe bei der Polizei ein. Am frühen Montagmorgen sind die Kinder bewusstlos am Strand gefunden worden. Alle drei kamen sofort ins Krankenhaus, doch dort konnte nur noch ihr Tod festgestellt werden.

Derrick M., der Vater des siebenjährigen Zachary lebt in Norfolk im US-Bundesstaat Virginia. Er kann es nicht fassen, was seine Ex-Frau getan haben soll. „Alle drei dieser Kinder, nicht nur meine, wie konnte sie sie einfach zum Meer rausbringen und sie dort zurücklassen?“, sagte M. zur „New York Times“. Der Veteran hatte Erin im Jahr 2014 geheiratet. Ihr gemeinsamer Sohn Zachary kam im März 2015 auf die Welt. Kurz darauf trennte sich das Paar, seitdem habe Derrick M. um das Sorgerecht seines Sohnes gekämpft. „Ich habe versucht, meinen Sohn zu bekommen. Das wird jetzt nicht mehr passieren“, so der schluchzende Vater im Interview mit der Zeitung.

Kindsvater beschreibt Erin M. (30) als unzuverlässig

Seine Ex-Frau sei unzuverlässig. Er selbst pendelte wohl oft zwischen Virginia, New York und Japan hin und her und konnte nicht auf sie zählen. Die 30-Jährige sei oft nicht zu vereinbarten Zeiten an verabredeten Orten erschienen, um Zachary zu übergeben. Der Junge soll schmutzig und ohne richtige Klamotten zu ihm gekommen sein. Er erzählte wohl seinem Vater auch, dass er nicht genug Essen bekam und bei seiner Mama Hunger litt.

In einer Nachricht im Jahr 2019 soll Erin M. ihrem Ex geschrieben haben, dass sie darüber nachdenke, ihm Zachary zu geben. „Ich liebe ihn genug, um ihn bei dir oder deiner Mutter bleiben zu lassen, weil ich das Beste für ihn will“, schrieb sie. Doch daraus ist nichts geworden.

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Zachary zu seinem Papa: „Ich habe nichts Schlechtes getan; sie lässt mich verhungern“

Als Zachary sechs Jahre alt war, verbrachte sein Vater mehr Zeit mit ihm. Dabei soll Derrick klar geworden sein, wie ernst die Lage war. „Ich habe nichts Schlechtes getan; sie lässt mich verhungern“, soll ihm sein Sohn wiederholt gesagt haben. Darum alarmierte er die Behörden – vergeblich. Dort habe ihm niemand geholfen. Sogar den Kinderschutzdienst habe er angerufen, doch ihm hätten wohl die Beweise gefehlt. Haben die Behörden in diesem Fall versagt und wichtige Hinweise ignoriert? Wären die Kinder vielleicht noch am Leben, wenn sie den Verdacht ernster genommen hätten?

Der verzweifelte Vater erzählt, dass sein Sohn am Ende der gemeinsamen Zeit nie nach Hause gehen wollte. Dennoch hatte ihn Derrick M. zu seiner Mutter geschickt. „Ich habe ihn zurückgehen lassen“, sagte er der „New York Times“. „Ich hätte meinen Instinkten folgen sollen.“

Fußballtrainer beschreibt Zachary (†7) als lebhaften Jungen

Zachary war ein sehr lebhaftes Kind, beschreibt ihn sein Fußballtrainer Alfred Brown, bei dem der Junge zwei Jahre war. Zachary hatte offenbar mit Freude darauf gewartet, am Ende der letzten Saison einen Meisterpokal zu bekommen. „Coach, Coach, hast du meine Trophäe?“ hört Brown ihn in Gedanken noch immer sagen. „Und weil er seine Trophäe vom letzten Jahr nie bekommen hat, habe ich sie schließlich zur Schule gebracht und sie ihm gegeben.“ Der Trainer habe die 30-Jährige nur flüchtig gekannt, sie aber wohl als eine liebevolle Mutter wahrgenommen.

Die Polizei teilte mit, dass es absichtlich und nicht spontan zum Tod der Kinder gekommen sein muss. Ermittler untersuchen nun die Vergangenheit der Mutter und befragen Nachbarn und Verwandte, teilten die Beamten mit. Die Obduktion der drei verstorbenen Kinder soll mehr Klarheit schaffen.

In der Nacht, in der die Tragödie passierte, hatten mehrere Familienmitglieder die Polizei alarmiert und gesagt, dass M. „möglicherweise etwas mit den Kindern gemacht hat“, möglicherweise unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen stehe und in Vergangenheit psychische Probleme hatte, so Quellen der Strafverfolgungsbehörden gegenüber amerikanischen Medien.

Litt Erin M. an Wochenbettdepressionen und bipolarer Schizophrenie?

Nach Informationen der „New York Post“ könnte sich der Fall aber auch in einem anderen Licht darstellen. Denn Erin M. leidet möglicherweise an Wochenbettdepressionen, berichtet das Blatt unter Berufung auf Ermittlerkreise. Zudem soll die Frau auch an bipolarer Schizophrenie erkrankt gewesen sein, heißt es weiter. Dies habe ein Freund gegenüber der Polizei ausgesagt.

Die Ermittler untersuchten nun, ob die psychischen Probleme der Frau beim tragischen Tod der Kinder eine Rolle gespielt haben könnten. Erin M. ist derzeit zu psychiatrischen Untersuchungen in einem Krankenhaus in Brooklyn. (gsc/uvo)