Ein schlechtes Gewissen könnte den Täter überführen

Mord an junger Mutter nach 23 Jahren vor der Aufklärung?

Ein Mann in einer Interviewsituation.
Stephan Beer ist Chef der Mordkommission und sich sicher, den Richtigen zu haben.
RTL

Gibt es nach 23 Jahren endlich Gerechtigkeit?
Eine junge Mutter (28) trennt sich von ihrem Mann und muss dafür sterben. Was Ermittler schon lange vermuten, soll nun endlich bewiesen werden. Schon einmal wird ihr Ex verdächtigt, aber wieder frei gelassen. Er lebt mehr als zwei Jahrzehnte unbehelligt. Neue Erkenntnisse und ein Schlüsselzeuge könnten diesmal den Durchbruch bringen.
RTL.de ist jetzt auch bei WhatsApp - HIER direkt ausprobieren!

Ehemann wieder unter dringendem Tatverdacht

Eine Wohnung im Münchner Stadtteil Hasenbergl ist das zu Hause der 28-Jährigen und ihrer vier Kinder. Im Jahr 2000 lebt sie dort bereits seit drei Jahren getrennt von ihrem Mann, dem Vater der Kinder. Die Scheidung steht kurz bevor, es wird ums Sorgerecht gestritten. Die entsetzliche Tat geschieht am 18.2.2000, als ihre vier Töchter übers Wochenende bei ihrem Vater sind. Als sie zurück zu Mama gebracht werden, macht niemand auf. Bald darauf werden Rettungskräfte alarmiert, die die Tür öffnen. Der Anblick dahinter muss ein riesiger Schock gewesen sein! Die Mutter der Kinder wurde durch schwere Gewalt gegen den Hals getötet, an einer Schranktür aufgehängt – um es wie Selbstmord aussehen zu lassen?

Lese-Tipp: Coldcase Jutta Hoffmann (†15) gelöst: Mörder zu lebenslanger Haft verurteilt

Rechtsmediziner können schnell belegen, dass es sich nicht um Selbstmord handelt. Bereits damals gerät ihr Ex-Mann ins Visier der Ermittler. Der damals 32-jährige Türke wird festgenommen und vernommen. Doch schon nach vier Wochen kommt er aus der U-Haft frei. Die Beweise reichen nicht aus, um den Tatverdacht gegen ihn zu erhärten. Doch die Ermittler hören nicht auf zu arbeiten. Als sogenannter Altfall werden die Ermittlungen viele Jahre später wieder aufgenommen. Wieder fällt der Verdacht auf den Ex-Mann. Nur diesmal spielt ein neuer Zeuge eine entscheidende Rolle.

Lese-Tipp: Elf Jahre nach Claires Tod: Frauenkiller (41) tappt in Falle und gesteht Mord

Im Video: Neue Hoffnung nach 33 Jahren - Polizei verfolgt entscheidende Spur im Mordfall Claudia Ober

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Ex-Mann gestand den Mord einem Freund

Ein Freund der Familie meldet sich bei den Ermittlern. Jahrelang habe er mit einer schweren Last auf dem Gewissen gelebt. Der Ex-Mann habe ihm bereits damals die Tat gestanden. Hinzu kommen neue DNA-Erkenntnisse, die während einer Untersuchung 2008 gewonnen werden können. Haftbefehl! „Wie damals bestreitet er die Tat“, sagt Mordermittler Beer. Staatsanwaltschaft und Kripo sind sich jedoch einig, dass es Mord war und: „Wir gehen von niederen Beweggründen aus“, so die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Anne Leiding. „Unsere Ermittlungen sind noch nicht zu Ende.“

Lese-Tipp: Cold Case nach 37 Jahren gelöst - DNA und Seitensprung führen Ermittler zum Mörder

Sie betont: "Das schlimmste Verbrechen, das man einem Menschen antun kann, verjährt eben nie." Neue Ermittlungen sollen nun auch im Umfeld des 56-Jährigen angestellt werden. Dabei wollen die Beamten auch der Frage nachgehen, ob der Mann Helfer gehabt haben könnte. (xes)