Fiese schwarze Punkte richtig zu Hause ausreinigenDr. Emi erklärt, wie ihr lästige Mitesser endlich loswerdet

Sie sind nervig und bringen uns regelmäßig an den Rand der Verzweiflung: kleine schwarze Punkte auf der Haut.
Denn neben Pickeln, Pusteln und Co. sorgen Mitesser dafür, dass unser Hautbild alles andere als rein und makellos aussieht. Doch wie werden wir sie wieder los? Und darf man sie jetzt ausdrücken oder besser nicht? Wir haben bei Dr. Emi nachgefragt!
Mitesser: Was sind eigentlich Komedonen und warum kriegen wir sie?
Wir alle kennen und fürchten sie – Mitesser! Kleine schwarze Punkte auf der Haut, die vornehmlich in der T-Zone auftreten. Mitesser oder Komedonen sind oft die Folge verstopfter Poren durch Schmutz und Verhornung oder einer Überproduktion von Talg.
Die Poren auf der obersten Hautschicht sind eigentlich dafür da, den zum Schutz der Haut produzierten Talg, natürlich abzufließen zu lassen. Sind diese Kanäle jedoch verstopft, sammelt sich Talg und es entsteht ein Mitesser. Dieser ist zunächst weiß. Kommt er jedoch mit Sauerstoff in Berührung, oxidiert er und wird dank des Pigments Melanin schwarz. Und das gefällt uns nicht, eine schnelle Ausreinigung muss her!
Die Ursachen für Komedonen sind dabei vielfältig: Viele von uns haben sie genetisch bedingt und schon seit der Pubertät, als Teil fieser Akne, andere wiederum haben sie erst seit dem Erwachsenenalter aufgrund hormoneller Umstellungen durch die Periode, einer Schwangerschaft oder durch die Antibabypille. Auch Faktoren wie ein ungesunder Lebensstil, wie etwa durch Stress, Schlafmangel und Rauchen, kann Mitesser begünstigen.
Stellt sich nur die Frage: Was tun mit den fiesen Unreinheiten? Ausdrücken, ja oder nein? An dieser Frage scheiden sich die Geister. Während die einen sagen, dass sie ausgereinigt werden müssen, sind die anderen überzeugt davon, dass eine Ausreinigung das Ganze nur noch schlimmer macht.
Lese-Tipp: Wir machen es doch alle! Aber wie drücken wir Pickel sicher und richtig aus?
Die richtige Hautpflege will gelernt sein! Wie ihr schwarze Mitesser von Zuhause aus entfernt
Fakt ist: Langfristig sollten Mitesser entfernt werden, aus ästhetischen wie aus gesundheitlichen Gründen, damit die Poren nicht noch mehr verstopfen. Idealerweise sollte man für die Mitesser-Bekämpfung einen Termin in einem Kosmetikstudio ausmachen, um sie professionell ausreinigen zu lassen.
Dr. med. Emi Arpa, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie, bekannt als Dr. Emi, sagt im RTL-Interview: „Als Dermatologin rate ich grundsätzlich davon ab, Pickel oder Mitesser selbst auszudrücken. Dabei können leicht unerwünschte Bakterien in die Haut gelangen, was zu Entzündungen, Pigmentflecken oder sogar Narben führen kann.“

Wer partout nicht die Finger von den schwarzen Punkten lassen kann, und es ausprobieren will, darf selbst Hand anlegen. Doch Vorsicht: Dabei gibt es einiges zu beachten! Schmutzige Finger beispielsweise sind ein absolutes No-Go, damit riskiert ihr kleine Verletzungen und eure Haut sieht unter Umständen am Ende noch schlimmer aus als vorher.
Ihr wagt euch trotzdem an die Ausreinigung von zu Hause aus? Dann solltet ihr wie folgt vorgehen:
Gründlich reinigen: Hände gründlich waschen und desinfizieren. Reinigt euer Gesicht oder eure gewünschte Hautstelle ebenfalls gründlich mit einem milden Waschgel, entfernt Make-up-Reste oder Schmutz.
Poren öffnen: Vor dem eigentlichen Ausdrücken der Mitesser solltet ihr dafür sorgen, dass die Poren überhaupt geöffnet sind. Denn so lassen sich die Mitesser leichter und vor allem weniger schmerzhaft entfernen. Am besten funktioniert das mit einem Dampfbad. Oder aber ihr bedeckt euer Gesicht mit einem warmen Waschlappen und lasst eure Haut so ein wenig aufweichen.
Mitesser ausdrücken: Ein Kosmetiktuch zur Hand nehmen und Mitesser vorsichtig mit den Fingern aus der Haut herausdrücken. „Nicht zu aggressiv, da dies eine Entzündung verschlimmern kann”, rät Dr. Emi. Alternativ könnt ihr auch einen sogenannten Komedonenquetscher benutzen, einen Metallstab mit einer kleinen Öse an jedem Ende.
Haut nachbehandeln: Gebt etwas alkoholfreies Gesichtswasser auf ein Wattepad und streicht damit sanft über euer Gesicht oder andere Hautstellen. Tragt danach unbedingt eine entzündungshemmende Salbe auf die betroffenen Stellen auf, um die Haut zu beruhigen und Rötungen zu verhindern. Zinksalbe eignet sich dafür sehr gut.
So könnt ihr Mitessern vorbeugen
Ansonsten gilt: Reinigt euer Gesicht regelmäßig, am besten zweimal am Tag und mit einem seifenfreien, pH-neutralen, sanften Waschgel. Auch Waschlotionen mit Salicylsäure können hilfreich sein. Die Säure sorgt nämlich dafür, dass sich abgestorbene Hautschüppchen besser ablösen und die Poren nicht mehr ganz so leicht verstopfen.
Außerdem solltet ihr eure Haut regelmäßig peelen und eine feuchtigkeitsspendende, möglichst ölfreie Tagescreme verwenden. Und: Achtet auf eine gesunde Lebensführung!
Lese-Tipp: Mitesser mit Eiweiß entfernen? Hautärzte bleiben skeptisch
Hausmittel, die gegen hartnäckige und tief sitzende Mitesser helfen können
Gerade erst habt ihr die Mitesser entfernt, kommen sie auch schon wieder? Um die Komedonen loszuwerden, könnt ihr auch auf Hausmittel zurückgreifen. Allerdings solltet ihr hier wirklich vorsichtig vorgehen: Wer zu sehr trockener Haut neigt, sollte die Finger davon lassen. Ausprobieren auf eigene Gefahr!
Backpulver: Einen Teelöffel reines Natron mit zwei Teelöffeln destilliertem Wasser mischen und die Paste gründlich auf die betroffene Hautstelle einmassieren, anschließend wieder abspülen.
Zitronensaft: Vier Tropfen Zitronensaft mit einem Esslöffel Zucker mischen und auf die betroffenen Hautstellen geben, danach entfernen.
Honig: Honig mit Zimtpulver vermengen und als Maske auf die Haut geben, ein paar Stunden einwirken lassen. Die Honig-Zimt-Mischung spende Feuchtigkeit, strafft die Haut und soll Mitesser im Nu verschwinden lassen.
Milchmaske: Drei Teelöffel Milch und einen Teelöffel Gelantinepulver vermengen, sodass eine Paste entsteht, diese kurz darauf erwärmen und kräftig umrühren. Im warmen (nicht heißen!) Zustand dünn auf die Haut geben, abkühlen lassen und nach 15 Minuten, wenn ein dünner, aber fester Film entstanden ist, vorsichtig ablösen. Schwarze Mitesser bleiben einfach in der Maske hängen!
Peel-Off-Zitronenmaske: Grünen Tee kochen, Saft einer Zitrone hineinpressen und beides gut miteinander vermischen. Einen Teelöffel Gelantinepulver unterrühren und erwärmen. Die Konsistenz sollte gelartig und nicht allzu flüssig sein. Masse abkühlen und eine dünne Schicht auf die gewünschte Hautpartie auftragen, rund zehn Minuten einwirken lassen und die Masken am Ende abziehen.
Expertin Dr. Emi hat einen weiteren hilfreichen und schonenden Tipp: „Für gelegentliche Unreinheiten sind Spot-Treatments oder Anti-Pickel-Patches eine gute Wahl, die oft über Nacht wahre Wunder bewirken.”
Video-Tipp: Diese Hausmittel helfen bei lästigen Mitessern
Auch am Rücken nerven Mitesser! Mit diesen Tipps gelingt die Ausreinigung
Fies – und teils sogar sehr schmerzhaft! Habt ihr Mitesser und Pickel am Rücken, ist das Leid oftmals groß. Hier könnt ihr folgende Tipps beherzigen, wenn ihr die unschönen Unreinheiten loswerden wollt:
Nicht zu heiß duschen! Das begünstigt die Entstehung von Mitessern.
Benutzt keine seifenhaltigen Duschgels! Bei (Misch)Haut regen sie die Haut dazu an, noch mehr Talg zu produzieren.
Verwendet lieber ein Duschgel mit Salicylsäure und lasst es rund eine Minute einwirken. Die Säure, am besten in zweiprozentiger Konzentration, dringt tief in die Haut ein und reinigt somit intensiv.
Wendet regelmäßig ein Fruchtsäurepeeling an! Abgestorbene Hautzellen sollten regelmäßig abgetragen werden, damit die Poren nicht verstopfen – im Gesicht so wie auch am Rücken. Fruchtsäure ist besonders gut, weil sie die Bindungen zwischen abgestorbenen Zellen und der Haut löst. Einen peelenden Effekt bekommt ihr durch einen Waschhandschuh oder eine langstielige Bürste.
Weitere Tipps im Kampf gegen Akne hat Dr. Emi hier für uns zusammengefasst.
Und wie werden wir weiße Mitesser wieder los?
Im Gegensatz zu schwarzen Mitessern sind weiße Mitesser, auch Whiteheads genannt, noch verschlossen. Sie sind quasi die Vorstufe zu ihren dunkleren Kollegen. Doch auch sie entstehen durch eine Kombination einer übermäßigen Talgproduktion und einer Verhornungsstörung des Follikelausgangs. Diese Störung führt dazu, dass der Talg nicht mehr richtig über die Talgdrüsen abfließt. Die Folge sind geschlossene, weiße Mitesser.
An weißen Mitessern solltet ihr so gut wie nie herumdrücken, da sie noch verschlossen und somit in der Regel unter der Haut liegen. Versucht es mit einer sanften Reinigung – und einer Menge Geduld!
Wer sein Hautbild verschönern will, sollte seiner Kosmetikerin des Vertrauens einen Besuch abstatten.
*Wir arbeiten in diesem Beitrag mit Affiliate-Links. Wenn ihr über diese Links ein Produkt kauft, erhalten wir vom Anbieter eine Provision. Für euch entstehen dabei keine Mehrkosten. Wo und wann ihr ein Produkt kauft, bleibt natürlich euch überlassen.