Mit steigenden Zinsen ist der Traum vom eigenen Häuschen schnell ausgeträumtMini-Mietwohnung statt Eigenheim: Weil Familie sich ihren Traum "jetzt nicht mehr leisten kann"
Die eigenen vier Wände, das eigene Häuschen auf dem Land - das war eigentlich immer auch für Menschen mit durchschnittlichem Einkommen drin. Doch der Traum vom kleinen Glück mit Garten wird für viele nicht mehr wahr! Nicht nur die Baukosten steigen, das größte Problem für Häuslebauer sind derzeit die explodierenden Zinsen, heißt es von der Stiftung Warentest. Diese haben sich seit Jahresbeginn mehr als verdreifacht. Für Familien bedeutet das: kleine Mietwohnung statt Häuschen mit Garten. RTL-Reporter Daniel Spliethoff hat eine Familie besucht, die gerne ein größeres Zuhause haben würde – und diesen Traum nun erstmal nicht mehr träumt. Die ganze Geschichte sehen Sie im Video.
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2.700 Euro müsste die Familie monatlich fürs Haus aufbringen, vor sechs Monaten noch 2.000!

Niemand kann behaupten, dass Familie Stolze/Bennewitz aus Berlin nicht wirklich jeden Zentimenter ihrer Wohnung nutzen würde. Der Schreibtisch der beiden, im Homeoffice tätigen, Eltern ist im Wohnzimmer und auf das Kinderzimmer wäre jeder Tetris-Künstler neidisch - zwei Zimmer in einem. Dort schlafen und spielen die beiden Töchter.
Wie lange das noch gut geht, kann auch Familienmutter und Kommunikationsdesignerin, Isabel Stolze, nicht abschätzen: "Hm, mal gucken, die große ist jetzt neun, [bald] Teenager-Alter. Lange wahrscheinlich nicht mehr". Deswegen haben Isabel und ihr Mann Marc auch schon nach einem Eigenheim gesucht - und hatten sogar ein Haus gefunden und sind sofort zu ihrer Finanzberatung gegangen – mit einem ernüchternden Ergebnis:
"Allerdings hat die uns dann auch schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht, weil im letzten halben Jahr die Zinsen so stark angestiegen sind, dass wir uns das jetzt nicht mehr leisten können", erklärt Familienvater und Softwareentwickler, Marc Bennewitz, im RTL-Interview.
Etwa 2.700 Euro monatlich ohne Nebenkosten müsste die Familie für das Haus aufbringen, vor sechs Monaten wären es noch 2.000 Euro gewesen.
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Kostete ein Haus im vergangenen Jahr noch 400.000 Euro, zahlt man nun 460.000 Euro

Der Zinssatz auf Baukredite ist von 1,1 auf 3,5 Prozent im Durchschnitt angestiegen. Außerdem steigen die Preise für Materialien bei einem Neubau. Bedeutet: Kostete ein Haus im vergangenen Jahr noch 400.000 Euro, zahlt man heute 460.000 Euro.
Auch für Eigentumswohnungen gilt: Die Preise sind zwar regional sehr unterschiedlich, aber überall zahlt man deutlich mehr als noch Anfang 2021.
In Freiburg etwa zahlt man pro Quadratmeter durchschnittlich 5.740 Euro. 9,2 Prozent mehr als 2021. In Chemnitz zahlt man zwar nur 2.180 Euro, aber auch das sind 8,8 Prozent mehr als im Vorjahr.
Und so wird ein Eigenheim im Berliner Speckgürtel auch für Isabel und Marc unbezahlbar. Aufgegeben hat die Familie ihren Traum vom Eigenheim noch nicht, aber erstmal ist der Plan von den eigenen vier Wänden verschoben.
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