RTL/ntv Frühstart

Menschenrechtsbeauftragte Amtsberg: Im Winter mehr Geflüchtete aus Ukraine!

von Philip Scupin

Wegen der Angriffe Russlands auf die ukrainische Infrastruktur werden im Winter wieder mehr Menschen aus der Ukraine nach Deutschland und Europa flüchten. Davon geht die Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechte und humanitäre Hilfe, Luise Amtsberg (Grüne), aus. „Man muss mit diesem Szenario rechnen“, so Amtsberg in der Sendung „Frühstart“ bei RTL/ntv.
Deutschland müsse dazu bereit sein, mehr Geflüchtete aufzunehmen. „Die Alternative ist, dass die Menschen aufgrund von Wintereinbrüchen und mangelnder Versorgung umkommen.“ Die Grünen-Politikerin sprach von einer Kraftanstrengung für die Kommunen, die bereits viel leisteten. Schon jetzt sind viele Städte an der Belastungsgrenze.

Humanitäre Hilfe für Ukraine im Winter

Amtsberg stellte zusätzliche humanitäre Hilfe für die Ukraine in Aussicht, falls Russland seine gezielten Angriffe auf zivile Infrastruktur fortsetze. „Dann wird natürlich der Bedarf auch weiter steigen. Da sind wir mit den europäischen und internationalen Partnern im Austausch.“ Die Lage werde ernster, je weiter es in den Winter hineingehe.

Deshalb sei es gut, dass der Bundestag Haushaltsmittel für Katastrophenhilfe oder psychosoziale Beratung freigegeben habe. Amtsberg nannte zudem das Technische Hilfswerk, das in der Ukraine mit Generatoren, Wärmebetten und Zelten unterstütze. „Was die humanitäre Hilfe angeht, sind wir gut aufgestellt.“

Lese-Tipp: Alle Entwicklungen im Ukraine-Konflikt lesen Sie auch in unserem Live-Ticker.

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Kritik an Katar wegen Menschenrechten

Mit Blick auf die Fußball-WM in Katar zog die Menschenrechtsbeauftragte eine negative Halbzeitbilanz des Turniers. Es gebe viele Berichte, dass Menschen nicht frei protestieren und bestimmte Symbole nicht gezeigt werden dürften. „Wir sehen schon, dass die katarischen Behörden sehr restriktiv vorgehen, vor allem, wenn Protestierende aus dem Iran sich bemerkbar machen.“ Dass Katar und die FIFA das Tragen der „One-Love-Binde“ verhindert hätten, zeige zudem, „dass man es zumindest nicht ernst meint mit Fairplay und Toleranz“.

Amtsberg: DFB hat zu wenig gemacht

Die Reaktion der Mannschaft, sich vor dem Spiel gegen Japan den Mund zuzuhalten, bewertete Amtsberg als durchwachsen. „Ich habe die Symbolik der Geste schlichtweg nicht verstanden, aber ich fand gut, dass sie zumindest versucht haben, es zu verdeutlichen, dass sie eigentlich ein Zeichen setzen wollten und darin gehindert wurden.“

Insgesamt habe der DFB vor Ort zu wenig Zeichen für Menschenrechte gesetzt, so Amtsberg. Man dürfe allerdings nicht auf Spieler und Fans abwälzen, was in Katar passiere. „Es war von Anfang an verkorkst, man konnte es gar nicht wirklich mehr rumreißen.“

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