Tonnenweise Kot und ohrenbetäubender Lärm
Menschen in Dachau verzweifelt: Krähen terrorisieren ganze Stadt
Menschen machtlos gegen Hunderte Krähenpaare!
Sie koten Autos voll und machen ein Essen unter freiem Himmel nahezu unmöglich. Noch dazu ist ihr Kreischen lauter als der Verkehr. Im bayerischen Dachau fühlen sich die Menschen einer Krähenplage ausgeliefert. Denn etwas dagegen zu unternehmen ist gar nicht so einfach, weil die Tiere unter strengem Artenschutz stehen. Greifvögel und Drohnen könnten den Anwohnern jetzt neue Hoffnung geben.
Krähenplage in Dachau: Lärm und Schmutz kaum auszuhalten

„Das Gekrächtze geht morgens um halb 5 los und geht bis spät in die Nacht. Das ist aber noch nicht das Schlimmste. Das Schlimmste ist, dass hier einfach alles zugekotet ist“, sagt Gastronomin Karin Lachner. Für sie sind die Krähen längst geschäftsschädigend. Ohne große Schirme könnten ihre Gäste im Biergarten nicht mehr im Freien sitzen. Aber Viele wollen bei schönstem Sommerwetter nicht unter einen Schirm und kommen eben nicht mehr.
Und wer bei ihrem Restaurant parkt, muss meist mit einem verschmierten Auto nachhause fahren. "Dann musst du jeden Tag in die Waschanlage gehen. Wer zahlt das? Sonst geht der Lack kaputt, wenn du es nicht machst“, sagt Stammgast Tilman Reinhardt.
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Terror-Krähen in Dachau: "Warum unternimmt die Stadt nichts?"

Die Krähen sind in Dachau schon seit vielen Jahren ein Problem und es werden immer mehr. "Ich bin der Überzeugung, dass wir an die 400 bis 500 Krähenpaare hier in Dachau haben“, sagt Falkner Wolfgang Schreyer. Viele Anwohner sind verärgert, weil sie das Gefühl haben, dass die Stadt nichts unternimmt.
Oberbürgermeister Florian Hartmann betont hingegen, dass ihm die Hände gebunden seien. Im erlaubten Zeitraum von Februar bis März wollte er acht Krähen-Hotspots beseitigen lassen und stellte entsprechende Anträge. Weil die Vögel unter Artenschutz stehen, wurden im aber nur zwei davon genehmigt.
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Hat Dachau die Lösung? Drohnen und Greifvögel gegen Krähen Terror

Ein Blick in die Nachbargemeinde gibt Oberbürgermeister Hartmann allerdings Hoffnung. Im zehn Kilometer entfernten Gröbenzell haben sich die Menschen erfolgreich gegen ähnlichen Krähen-Terror gewehrt. Die Stadt setzte Greifvögel ein, um die Tiere zu vertreiben. Und auch Drohnen kamen dort zum Einsatz. „Ich muss sagen, das hat hervorragend geklappt. Die Drohne hat den Krähen große Angst eingeflößt“, sagte Falkner Schreyer. Bis zum Frühjahr muss sich Dachau noch gedulden. Dann könnte die Krähen-Plage bald Geschichte sein. (sbl)
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