Der Bundespräsident will sich im Frühjahr 2022 bewerben

Mehrheit der Deutschen für zweite Amtszeit von Steinmeier

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier will sich im Frühjahr 2022 um eine zweite Amtszeit bewerben. In einem kurzen Statement erklärte der 65-Jährige am Vormittag in Berlin: „Es sind bewegte Zeiten. Wir stehen vor wichtigen Wahlen, politischen Umbrüchen und vielen offenen Fragen.“

Steinmeier möchste sich für "zweite Amtszeit als Bundespräsident zur Wahl stellen"

„Ich habe versprochen, auf eine der offenen Fragen, die nach meinen persönlichen Zukunftsabsichten, rechtzeitig und transparent eine Antwort zu geben, und das tue ich gern: Ich möchte mich für eine zweite Amtszeit als Bundespräsident zur Wahl stellen.“ Deutschland stehe, so Steinmeier, an einem Wendepunkt, und er wolle das Land auf dem Weg in die Zukunft begleiten.

Die nächste Bundesversammlung kommt voraussichtlich am 13. Februar 2022 zusammen. Alle Mitglieder des Bundestages und genauso viele Wahlmänner und -frauen aus den Bundesländern wählen dann das neue Staatsoberhaupt – in der Zusammensetzung entsprechend des Ergebnisses der nächsten Bundestagswahl. Mit dem Zeitpunkt der Ankündigung ist klar, dass Steinmeier seine Entscheidung unabhängig vom Wahlausgang im September getroffen hat.

Vor der Wahl 2017 hatten sich die damaligen Regierungsparteien SPD, CDU und CSU auf den damaligen Außenminister als gemeinsamen Kandidaten geeinigt. In der Bundesversammlung wurde Steinmeier von der FDP, den Grünen und dem SSW unterstützt und mit 74,3 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang gewählt. Vor einigen Tagen hatte bereits FDP-Chef Lindner signalisiert, dass die Liberalen Steinmeier unterstützen, sollte er sich um eine zweite Amtszeit bewerben. Die jetzige Amtszeit des Bundespräsidenten endet am 18. März 2022.

Zwei Drittel für zweite Amtszeit

Gut zwei Drittel (68 Prozent) der Bürger finden es gut, dass Frank-Walter Steinmeier für eine zweite Amtszeit zur Verfügung steht. 18 Prozent wäre es lieber, wenn im nächsten Jahr ein anderer zum Bundespräsidenten gewählt würde. Das geht aus einer Forsa-Umfrage im Auftrag von RTL und ntv hervor.

Der Großteil der Bürger (70 Prozent) ist mit der bisherigen Arbeit des Bundespräsidenten zufrieden, nur knapp ein Fünftel (18 Prozent) ist weniger oder gar nicht zufrieden.