Schockierende Bilder Schwangere wird bei Mariupol-Luftangriff verletzt: Russland spricht von "Fake"-Verletzungen

An injured pregnant woman walks downstairs in the damaged by shelling maternity hospital in Mariupol, Ukraine, Wednesday, March 9, 2022. A Russian attack has severely damaged a maternity hospital in the besieged port city of Mariupol, Ukrainian officials say. (AP Photo/Evgeniy Maloletka)
Russland wirft der schwangeren Marianna Podgurskaya vor, sie habe ihre Verletzungen vom Bombenangriff auf das Krankenhaus in Mariupol gefälscht.
EM, AP, Evgeniy Maloletka

Diese Bilder gingen um die Welt: eine verletzte, schwangere Frau, die aus den Trümmern des Krankenhauses in Mariupol fliehen muss, nachdem es zum Ziel russischer Luftangriffe wurde. Nach dem Bombenanschlag auf die Klinik, bei dem mindestens drei Menschen ums Leben kamen, konnte die schwangere Marianna Podgurskaya mit ein paar Verletzungen im Gesicht entkommen. Doch Russland behauptet nun, dass die Frau diese Verletzungen nur gefaked habe. Wie die „Sun“ berichtet, soll die russische Botschaft in England empört über die schockierenden Fotos der blutüberströmten Frau gewesen sein. Nicht wegen ihres Anblicks, sondern weil sie eine „ausgeklügelte Fälschung“ sein sollen.
Lese-Tipp: Alle aktuellen Informationen rund um den Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit im Liveticker

Ein sechsjähriges Mädchen starb bei dem Angriff

09.03.2022, Ukraine, Mariupol: Ukrainische Rettungskräfte und Freiwillige tragen eine verletzte schwangere Frau aus einer Entbindungsklinik, die durch Beschuss in Mariupol, Ukraine, beschädigt wurde. Foto: Evgeniy Maloletka/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Ukrainische Rettungskräfte und Freiwillige tragen eine verletzte schwangere Frau aus einer Entbindungsklinik, die durch Beschuss in Mariupol, Ukraine, beschädigt wurde.
EM htf, dpa, Evgeniy Maloletka

Die werdende Mutter wurde nach einem verheerenden russischen Luftangriff auf ein Krankenhaus in Mariupol in eine Decke gewickelt abgebildet. Außerdem wurde sie blutüberströmt fotografiert, als sie mit ihren Habseligkeiten die Treppe in dem zerbombten medizinischen Zentrum hinunterging. Es wird vermutet, dass Putins Streitkräfte eine Bombe auf den Ort abgeworfen haben, die einen riesigen Krater im Boden hinterließ. Kinder wurden unter den Trümmern begraben und mindestens drei Menschen - darunter ein sechsjähriges Mädchen - wurden bei dem Angriff getötet.

Russische Botschaft spricht von Blut-"Make-Up"

Ihr gequälter Blick, während sie in die Ferne starrt, ist zu einem der herzzerreißendsten Bilder von Russlands bösartigem Feldzug geworden. Doch in einem dreisten Versuch, sich von der Gräueltat zu distanzieren, behauptete Russland, die Bilder seien Fake.

In einer Reihe inzwischen gelöschter Tweets beschuldigte Putins Botschaft in London die Frau, "Make-up" zu tragen und sagte, sie "spiele" die Rolle eines Opfers. Die Botschaft identifizierte die Frau als Marianna Podgurskaya, eine schwangere Beauty-Bloggerin aus Mariupol. Unabhängige Prüfer haben bestätigt, dass es sich bei Marianna um dieselbe Frau handelt, die bei dem Beschuss des Krankenhauses verletzt wurde. Doch nun bekommt sie Hass-Botschaften in ihren Social-Media-Kanälen von Menschen, die angeblich von Putin mobilisiert wurden.

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Internet-Trolle schikanieren die junge Frau

Die britische Kulturministerin Nadine Dorries prangerte den Beitrag der russichen Botschaft als "Fake News" an und er wurde inzwischen von Twitter entfernt. Dennoch verbreiten sich die Beiträge in Screenshots weiter und der Schaden setzt seinen Lauf fort. Mariannas Telegrammseite wird inzwischen von Trollen bombardiert, und ihr Instagram-Account ist voll von grausamen Kommentaren, in denen ihr grundlos unterstellt wird, sie sei Teil einer weitreichenden Verschwörung des Westens und der Ukraine. Zivilisten haben sich als Freiwild für Putins wahllose Bombardierungen erwiesen, die als Kriegsverbrechen verurteilt wurden. (lkr)