In Mannheimer Krankenhaus

Sauerstoffgerät von Krankenhaus-Bettnachbarin abgestellt: Seniorin (79) gestorben

23.11.2020, Mecklenburg-Vorpommern, Greifswald: Eine Maske zur Beatmung hält im besonders geschützten Teil der Intensivstation des Universitätsklinikums Greifswald ein Covid-19-Patient in seinen Händen. Am Universitätsklinikum werden seit Beginn der Pandemie Covid-19-Patienten behandelt. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Eine 72-Jährige soll das Atemgerät von ihrer Zimmernachbarin im Krankenhaus abgeschaltet haben.
jbu wst, dpa, Jens Büttner

Eine 79-jährige Patientin musste vor einem knappen Monat in einer Mannheimer Klinik wiederbelebt werden – offenbar weil sich ihre Bettnachbarin von den Geräuschen ihres Sauerstoffgeräts gestört gefühlt haben soll. Die 72-Jährige soll dieses kurzerhand abgeschaltet haben! Wie „Bild“ berichtet, ist nun die 79-Jährige überraschend verstorben.

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Mannheim: Mutmaßliche Täterin in Untersuchungshaft

Die 79-jährige Patientin hatte zuvor gleich zwei Anschläge ihrer Bettnachbarin überlebt. Denn: Obwohl das Personal sie nach dem ersten Mal darauf hingewiesen habe, dass die Sauerstoffzufuhr lebensnotwendig für ihre Zimmernachbarin sei, soll die 72-Jährige das Gerät kurz darauf erneut abgestellt haben.

Wie „Bild“ berichtet, habe die 79-jährige Patientin nicht überlebt. Sie sei reanimiert worden, auf dem Weg der Besserung gewesen, doch dann sei sie verstorben. „Falls es sich herausstellen sollte, dass die Frau durch Spätfolgen der beiden Anschläge verstorben ist, wird sich ihre Peinigerin für deren Tod verantworten müssen", wird der Anwalt der Opfer-Familie, Thomas Franz, zitiert.

Wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten, kam die Tatverdächtige wegen versuchten Totschlags in Untersuchungshaft. „Das ist auch für uns nicht alltäglich“, sagte eine Polizeisprecherin über den Vorfall. Ob die beiden Frauen sich kannten, war zunächst unklar. Die 72-Jährige sei inzwischen weit genug genesen, um ins Gefängnis gebracht zu werden. (kra, dpa/hgr)