"Ich hatte einen großen Wunsch"

Mama Valentyna floh aus der Ukraine und unterrichtet nun Geflüchtete in Hessen

Sie unterrichtet geflohene Jugendliche Es war Valentynas Wunsch
02:36 min
Es war Valentynas Wunsch
Sie unterrichtet geflohene Jugendliche

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von Pauline Gaul und Konstantin Müller

Insgesamt 20.000 Schülerinnen und Schüler sind seit Beginn des russischen Angriffskrieges seit Anfang 2022 mit ihren Familien nach Hessen geflohen. Um so eine große Zahl von Kindern bestmöglich unterrichten zu können, hat das Land Hessen 300 Lehrkräfte mit ukrainischem Hintergrund eingestellt, darunter auch die zweifache Mama Valentyna. Im Interview erklärt sie uns, wie ihre Arbeit abläuft – im Video.

„Ich hatte einen großen Wunsch“

Valentyna Kulinich ist seit gerade einmal einem Jahr in Hessen, das erzählt sie uns Im RTL-Interview: „Ich bin mit meinen Kindern seit dem 11. März in Deutschland, nachdem Russland seinen Angriffskrieg eröffnet hat. Ich habe zwei Kinder, deswegen musste ich das machen.“

In der Ukraine hat sie bereits als Lehrerin gearbeitet, auch in Hessen wollte sie mit ihren Fähigkeiten unterstützen: „Als ich in Deutschland angekommen war, hatte ich einen großen Wunsch, den geflüchteten Kindern zu helfen. Deswegen habe ich einen Brief an das Kultusministerium geschrieben und habe das vorgeschlagen, dass ich helfen kann. Jetzt unterrichte ich an zwei Schulen“, sagt sie.

In Frankfurt hat Kultusminister Alexander Lorz 300 ukrainische Lehrkräfte in Empfang genommen.
Insgesamt 300 Lehrkräfte mit ukrainischem Hintergrund hat das Land Hessen eingestellt, um die insgesamt 20.000 geflüchteten Schülerinnen und Schüler unterrichtet zu können.
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Valentynas Aufgaben sind vielfältig

Zum einen unterrichtet Valentyna die ukrainischen Kinder in der deutschen Sprache – darüber hinaus bringt sie ihnen die deutsche Kultur in ukrainischer Sprache näher: „Die Schüler aus der Ukraine sind wirklich glücklich, ich kann ihnen alles übersetzen und in ihre Muttersprache übersetzen“, sagt Valentyna.

Die geflüchteten Kinder werden abseits der deutschen Sprache auch in ihrer Muttersprache weiterunterrichtet. Gerade im Hinblick auf die angespannte Situation in der Ukraine sei das ein Muss, sagt Vadym Kostiuk vom ukrainischen Generalkonsulat: „Es ist wichtig, dass die Ukrainer auch die ukrainische Sprache weiter lernen können. Die Sprache ist wichtig für die nationale Identität.“

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Vadym Kostiuk erzählt, dass unter den Schutzsuchenden Ukrainern in Hessen jede Menge Erzieher und Pädagogen sind. Dass sie ihre Fähigkeiten und Ausbildung nutzen, um den anderen Menschen aus ihrer Heimat unter die Arme zu greifen, sei vorbildlich und helfe der Integration in einem fremden Land.

300 Lehrkräfte für 20.000 Schüler

Valentyna Kulinich ist eine von 300 Lehrerinnen und Lehrerin, die das Land Hessen nun eingestellt hat, um der extremen Integrations-Aufgabe der Schulen Herr zu werden. Laut Kultusminister Alexander Lorz (CDU) hätten diese Lehrkräfte zwar befristete Verträge mit dem Land, allerdings möchte er auch Lehrkräften eine Perspektive bieten, die sich auch nach einem hoffentlich baldigen Ende des Krieges eine Zukunft in Deutschland vorstellen könnten.