Rätselhafter Tod auf Mallorca
Deutscher (20) auf Autobahn überrollt – an Unglücksstelle starben vorher schon 5 Urlauber
Ein junger Deutscher (20) liegt abends auf einer unbeleuchteten Autobahn auf Mallorca. Kurz darauf wird er von einem Auto überrollt und stirbt. Wie er dort hin gelangte, ist laut Polizei noch unklar. Jetzt kam heraus: An der Stelle, an der das Unglück geschah, starben in den letzten Jahren bereits fünf deutsche Touristen.
20-Jähriger stirbt auf Mallorca: Nahe Playa de Palma von Auto erfasst
Mit Badehose und Badelatschen bekleidet, war der 20-Jährige am Samstag gegen 22:30 Uhr über die Leitplanke der Autobahn Llucmajor-Palma (Ma-19) geklettert. Ein Auto erfasste ihn nahe der Ausfahrt Nummer 11 – rund eineinhalb Kilometer von der Partymeile der Playa de Palma entfernt. Die Fahrerin des Renaults wählte sofort den Notruf, doch als Rettungskräfte eintrafen, war der Urlauber bereits tot. Die spanische Guardia Civil geht nach Angaben der "Mallorca-Zeitung" (MZ) davon aus, dass er alkoholisiert war – eine Bestätigung dafür gibt es noch nicht.
Todesfalle Mallorca-Autobahn
Immer wieder wird die Ein- und Ausfahrt Nummer 11 zur Todesfalle für Touristen, wie das Blatt berichtet. Vor sieben Jahren kam dort ein 23-jähriger Deutscher ums Leben. Und in den beiden Jahren zuvor starben auf der Autobahn in der Nähe des Ballermanns vier weitere deutsche Urlauber. Sie wurden überrollt, als sie die Fahrbahn überqueren wollten.
An der Ein- und Ausfahrt 11 gebe es keine Straßenlaternen, berichtet die MZ – anders als bei den meisten anderen Autobahn-Anschlussstellen auf Mallorca. Nachts sei es dort stockdunkel und die Stelle sogar bei Tageslicht unübersichtlich und gefährlich. Nach dem Unfall im Oktober 2015 habe die Verkehrsabteilung der Guardia Civil gefordert, den Abschnitt der Autobahn zu beleuchten. Doch der dafür zuständige Inselrat Mallorcas sei noch nicht aktiv geworden.
Verirrte sich der deutsche Urlauber auf die Autobahn?
Aber können diese Umstände allein den mysteriösen Tod des 20-Jährigen erklären? Der Deutsche könne sich der Suche nach seiner Unterkunft verlaufen haben, glaubt ein Mann, der in Es Pil·larí nahe der Unglücksstelle wohnt. "Es gibt hier im Ort ein AirBnB-Quartier, vielleicht war er dort untergebracht und war nach dem Feiern auf dem Heimweg", sagt er der MZ. Immer wieder seien deutsche Urlauber, die in dem kleinen Ort untergebracht sind, nachts auf der Landstraße zwischen Es Pil·larí und der Playa de Palma unterwegs.
Ein anderer Mann vermutet, der 20-Jährige könne sich von der Playa de Palma auf die Autobahn verirrt haben, als er sein Hotel suchte. Dass er Drogen kaufen wollte, glaubt keiner der Befragten – an der Straße stünden nachts auch keine Prostituierten. Der Tod des jungen Deutschen bleibt vorerst ein Rätsel. (bst)
