Lebenslange Haft
Urteil: 38-Jähriger ermordete seine schwangere Freundin

Mit einem Küchenmesser soll er so oft auf seine Freundin eingestochen haben, dass sie an ihren Verletzungen starb – mit ihr das gemeinsame Kind, das sie in ihrem Bauch trug. Das Landgericht Lüneburg verurteilt den Tunesier am Donnerstag zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe. Der Mann sei ein „Lügner und Hochstapler“, so der vorsitzende Richter.
Angeklagter gesteht die Tat nicht
Die Staatsanwaltschaft plädierte auf heimtückischen Mord und Schwangerschaftsabbruch. Der Vorsitzende Richter betont: „Eines steht sicher fest, der Angeklagte hat die Frau getötet“. Es sei eine „völlig sinnlose Tat“ gewesen. Es sei sein Plan gewesen, durch ein Netz aus Lügen auf ihre Kosten zu leben. Als eine Leistungskürzung ihrer Sozialhilfe bevorstand und er seine Unterlagen als Vater des ungeborenen Kindes vorlegen sollte, habe er sich zu der grausamen Tat entschieden, die er im Prozess nicht einräumen wollte. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Der Mann war für seine Freundin, die er in der Jugend gekannt und später über Facebook wiedergefunden hatte, nach Deutschland gezogen. Er tötete, laut Angaben des Gerichts, die Frau durch Stiche mit einem Küchenmesser.
DNA unter den Fingernägeln der 36-Jährigen gefunden

Ein psychiatrischer Gutachter konnte keine Einschränkung der Steuerungsfähigkeit bei dem Angeklagten erkennen. Ein medizinisches Gutachten ergab, dass der Mann der Vater des ungeborenen Kindes ist. Zudem gab es unter den Fingernägeln des Opfers keine weiteren DNA-Spuren außer denen des 38-Jährigen. Vor der Tat habe er die 36-Jährige nach einem Streit gewürgt. Sie habe sich verzweifelt gewehrt und schwerste Verletzungen an den Händen davongetragen, sagte der Staatsanwalt. Die Anwältin forderte einen Freispruch. „Vieles ist unklar“, sagte sie. (dpa/kum)