So erklären die Beamten ihren umstrittenen Post

Gewalt-Exzess in Lübeck: Polizei fordert, Prügelvideos zu löschen

Massenschlägerei in Lübeck
Es ist eine der Haupteinkaufsstraßen in Lübeck, mitten am Tag, als die Schlägerei losgeht. (privat)
rtl.de

Immer wieder treten sie auf ihn ein!

Ein 19-Jähriger wird von mehreren Männern mitten in der Lübecker Innenstadt verprügelt. Auch mit einem Metalleimer schlägt einer auf ihn ein. Diese Massenschlägerei wird mehrfach gefilmt und ins Netz gestellt. Die Polizei fordert, alle Videos zu löschen. Warum soll das nicht gezeigt werden?

In Video: Frauen starten Massenschlägerei vor Club

Frauen starten Massenschlägerei vor Club Erst feiern, dann fighten
01:21 min
Erst feiern, dann fighten
Frauen starten Massenschlägerei vor Club

30 weitere Videos

Video von Massenprügelei geht im Netz viral

Es sind Szenen wie in einem Film. Am helllichten Tage wird ein Jugendlicher von mehreren Personen brutal getreten und geschlagen. Sein 14-jähriger Freund wird mit einem Mülleimer aus Metall attackiert. Die Täter: Mehrere junge Männer.

Der Tatort: eine belebte Einkaufsstraße in der Lübecker Innenstadt. Diese Gewalteskalation am 15. September wird von mehreren Menschen gefilmt und ins Netz gestellt. Ganz zum Ärger der Polizei Lübeck. Die fordert in einem Tweet, das Video von eigenen Geräten umgehend zu löschen und auf keinen Fall weiter zu verbreiten oder zu teilen, so der Post. Für Empörung sorgt auch ein weiterer Post der Polizei. Das Interesse der User sei „reine Sensationsgier“.

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Landespolizeidirektor: "Kommunikationsziel offenkundig verfehlt"

Im Netz hagelt es Kritik am Vorgehen der Polizei. Zurecht, bestätigt Hartmut Kunz, der stellvertretender Landespolizeidirektor, am Montag in einer Stellungnahme. Die Bürgerinnen und Bürger sachlich, unaufgeregt und neutral über den Vorfall vom Freitag zu informieren, sei verfehlt worden.

Dabei sei genau das die Aufgabe der Landespolizei, so Kunz. Sie soll die Öffentlichkeit über Ereignisse und polizeiliche Einsätze transparent berichten und informieren – und das frei und unvoreingenommen. "Dieser Eindruck einer Kategorisierung oder Filterwirkung darf nicht entstehen, wir stehen uneingeschränkt zu unseren Auskunftspflichten. Unsere Informationen dienen der Wahrheitsfindung."

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Gleichzeitig verteidigt Kunz aber, dass die Polizei die Verbreitung von Videos, in dem Menschen verletzt und Straftaten begangen werden, nicht stillschweigend duldet. Für ihn gehöre dabei auch der Hinweis auf eine mögliche strafrechtliche Relevanz der Weiterverbreitung dazu. Auch wenn es an der Staatsanwaltschaft liege, dies zu ermitteln. Die Polizei Lübeck will nun den Vorfall aufarbeiten und die Abläufe verbessern. (okr/jsa)