Fahrer raste durchs Wohngebiet
Sturzbetrunkener Lkw-Fahrer überfährt fast spielendes Kind (5)- Vater stoppt ihn
Das hat man in so einer verkehrsberuhigten Wohngegend in der Ortschaft Bevern (Niedersachsen) nicht erwartet: Ein stark beschädigter Lkw fährt am Mittwochabend mit hohem Tempo durch die Kolpingstraße und hinterlässt eine Spur der Verwüstung. Hier spielt gerade der fünfjährige Nico-Lenny Arndt und kann nur knapp vor einem Zusammenstoß gerettet werden. Der Lkw-Fahrer fährt unbeirrt weiter und erst der Vater des Fünfjährigen kann die Fahrt stoppen. Wie es Vater und Sohn jetzt geht und wie Christian Arndt Schlimmeres verhindern konnte, erfahren Sie im Video.
Eine Spur der Verwüstung
Der Sattelzug kracht um 19:30 Uhr gegen ein Eckhaus und beschädigt die Fassade und das Vordach des Wohnhauses. Die Wucht des Aufpralls ist so stark, dass die Fahrertür und die A-Säule herausgerissen werden. Auch die Windschutzscheibe zersplittert auf dem Armaturenbrett. Doch statt anzuhalten, fährt der 51-Jährige Lkw-Fahrer weiter durch die schmale Straße. Kurz nachdem Nico-Lenny in letzter Sekunde von seiner Mutter von der Straße gezogen werden kann, prallt der Lkw-Fahrer gegen einen Baum. Obwohl Trümmerteile vom Lastwagen auf den Boden fallen, drückt der Fahrer weiter auf das Gaspedal. Schließlich würgt der Fahrer die Maschine ab, versucht sie aber erneut zu starten. Nur die Anwohner können den Fahrer stoppen. Jan von der Haar hat die Situation beobachtet und ist sich sicher: „Wäre der Motor weiter gelaufen, wäre er noch weitergefahren, definitiv.“
Der Fahrer war sturzbetrunken
Nachdem die Anwohner den Fahrer aufhalten konnten, versucht Christian Arndt den Mann anzusprechen: „Der war total weg. Wir wissen nicht was mit ihm los war. Er konnte kein Deutsch und war total benebelt.“ Das Ziel des Fahrers war eigentlich ein Schlachtereibetrieb, nur wenige Kilometer entfernt. Beim Eintreffen der Polizei wurde bei dem Fahrzeugführer ein Alkoholtest durchgeführt: „Dieser ergab einen Wert von 2,77 Promille“, sagt Simone Buse, Pressesprecherin der Polizei Cloppenburg/Vechta. Der ukrainische Fahrer wurde durch die mehrfachen Kollisionen selbst leicht verletzt und zur medizinischen Versorgung in ein Krankenhaus gebracht. Die Fahrerlaubnis wurde dem 51-Jährigen entzogen. Außerdem erwartet ihn ein Strafverfahren wegen Gefährdung des Straßenverkehrs. Das Fahrzeug ist im Frontbereich des Führerhauses sowie auch im Bereich der Fahrertür stark beschädigt und nicht mehr fahrbereit. (jsi/kbü)