Tragödie in Lemgo-Lieme: Fünfjähriger stirbt beim Spielen
Vater des toten Kita-Kindes: Sah meinen Jungen eingequetscht in Anhänger
Nach dem tödlichen Unfall eines fünf Jahre alten Jungen in einer Kita im nordrheinwestfälischen Lemgo werden weitere Details bekannt. Der Vater des Kindes erzählte RTL-Reporter Valerio Magno, dass er seinen Sohn zur üblichen Zeit um halb eins Mittags abholen wollte und ihn dann eingequetscht in einem Anhänger fand.
Tragödie in NRW-Kita: Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung
Am Tag nach dem Unglück kam der geschockte Vater noch einmal in die Kita, um besser begreifen zu können, was dort passiert ist. Notfallseelsorger waren vor Ort. Vor der Kamera wollte sich der Mann nicht äußern, erzählte RTL-Reporter Valerio Magno aber, dass er selbst seinen Sohn auf dem Außengelände der Kindertagesstätte gefunden hätte.
Dort war das Kind auf einen drei Meter langen Kipp-Anhänger geklettert, der dort geparkt war. Beim Spielen wurde er zwischen der Kippvorrichtung und dem Fahrgestell des Anhängers eingeklemmt. Er war noch von Rettungskräften befreit worden, erlag aber vor Ort seinen Verletzungen. Seine Leiche soll obduziert werden, um genaueres zur Todesursache feststellen zu können. Auch der Anhänger wurde sichergestellt und soll von einem Sachverständigen untersucht werden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt inzwischen wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung. Erwachsene Augenzeugen soll es nicht geben.
Geschockte Kita-Mutter: "Es gibt keinen Trost"

Nach Angaben eines Polizeisprechers waren die Beamten am Mittwoch abermals am Unfallort, um sich ein Bild zu machen. Wann Befragungen von möglichen Zeugen und Mitarbeitern der Kita erfolgen können, ist unklar. „Mögliche Zeugen sind Kinder oder Mitarbeiter. Alle sind wahnsinnig geschockt. Da können Befragungen nur sehr behutsam erfolgen“, sagte der Polizeisprecher.
Warum der Anhänger überhaupt dort geparkt war, ist noch unklar. Auch Lydia Klassen, deren Kinder in dieselbe Kita gehen, weiß es nicht. Sie kennt die betroffene Familie, hat sie inzwischen besucht und ist sichtlich geschockt von dem Unglück. „Es gibt keinen Trost. Da kann keiner helfen“, sagt sie unter Tränen in unserem Interview.
Gleich zwei Kita-Unglücke schockieren NRW
Erst am Montag hatte es in einer Kinderbetreuungseinrichtung in Gelsenkirchen ebenfalls einen tödlichen Unfall gegeben. Den bisherigen Erkenntnissen zufolge hatte sich dort ein Zweijähriger in der Mittagsschlafzeit in einem Etagenbett den Kopf eingeklemmt und war erstickt. (sbl)