Die Leine schlägt Wellen
Hannover macht's wie München! Surfen mitten in der Innenstadt

Endlich schlägt sie Wellen – und was für welche!
Die Leinewelle mitten in Hannover wurde am Freitag (28. April 2023) endlich feierlich angesurft. Es handelt sich laut Betreiber um die erste gebaute Strömungswelle in einem Fluss in Norddeutschland.
Leinewelle-Macher: "Mir kommen die Tränen"
Eine neue Spezies ist in Hannovers Innenstadt unterwegs: Menschen im Neoprenanzug mit einem Surfbrett unterm Arm laufen durch die historische Altstadt. Denn Hannover ist um eine Attraktion reicher: Die Leinewelle. Auf der künstlichen Surferwelle, die in Hannovers Fluss Leine gebaut wurde, können Surfer ab sofort die perfekte Welle reiten – wenn sie sich denn auf dem Surfbrett halten können. Für Initiator Heiko Heybey ist die Eröffnung der Leinewelle ein emotionaler Moment: „Hier zu stehen und zu sehen, alle Leute haben Spaß: Ach das ist total toll! Mir kommen die Tränen“, erzählt Heybey im RTL-Interview.
Deutsche Meisterschaft im Rapid Surfing auf der Leinewelle

Von der ersten Idee bis zur Eröffnung der Leinewelle vergehen zehn Jahre. Etwa zwei Millionen Euro kostet das Projekt. Am Wochenende (29. und 30. April 2023), nur einen Tag nach der Eröffnung, findet auf der brandneuen Surferwelle die Deutsche Meisterschaft im Rapid Surfing statt. Anika Weizel aus Osnabrück gilt als Top-Favoritin auf den Titel. Die 31-Jährige ist seit 2020 professionelle Rapid Surferin, also Stromschnellsurferin: „Mein Ziel ist es die deutsche Meisterschaft zu gewinnen“, erzählt Weizel im RTL-Interview und ergänzt: „Und einen tollen Tag zu haben und viel Spaß.“
Surfen nach Feierabend
Anika Weizel surft in ihrer Freizeit auch gerne im Meer. Den Unterschied zwischen Surfen im Meer und in der stehenden Welle kennt die Expertin genau: „Im Meer ist es so, da kommt das Wasser von hinten und schiebt einen“, erklärt die Surferin. Bei der künstlichen Welle komme das Wasser aber von vorne. Das erfordere eine andere Gewichtsverlagerung als beim Surfen im Meer. „Außerdem brauche ich hier keinen Urlaub“, erklärt Anika Weizel mit einem Augenzwinkern. „Ich kann vor der Arbeit und nach der Arbeit surfen gehen.“
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Leinewelle als Talentschmiede
Vorbild der Leinewelle in Hannover ist die Eisbachwelle in München. In Bayern wurde der Eisbach im Englischen Garten bereits vor zehn Jahren zur Welle geformt und erfreut sich großer Beliebtheit. Leinewelle-Initiator Heiko Heybey ist sich sicher, dass auch Hannovers Surferwelle ein großer Erfolg wird: „Ich denke wir werden in wenigen Jahren hier viele junge Talente aus Hannover sehen, die dann auch an der Olympiade teilnehmen.“
Für Vereinsmitglieder der Leinewelle kostet das Surfen 10 Euro und wird bereits ab 12 Jahren angeboten. Wer nicht im Verein ist, zahlt 20 Euro pro Stunde. Gesurft werden darf dann erst ab 18 Jahren. Die Ausrüstung muss jeder selbst mitbringen.
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