Heute Nachmittag herrscht am Volksparkstadion die Ruhe vor dem Sturm. In zwei Tagen wollen die Fans hier den Aufstieg bejubeln. Doch solange herrscht nur der Sturm auf Tickets für das Spiel. Die Nachfrage ist riesig. Weit mehr als 100.000 Anfragen soll es für die 52.000 Eintrittskarten im Heimbereich gegeben haben.
"Wir haben mit weiß ich nicht mit fünf, sechs Leuten probiert. Mit verschiedenen Monitoren. Keine Chance."
"Von meinen Freunden, die eine Dauerkarte hatten, haben natürlich die bekommen, aber sonst andersrum, haben keine welche bekommen."
Tatsächlich Auf dem Schwarzmarkt werden Tickets zu astronomisch hohen Preisen angeboten. In der Not werden die Fans erfinderisch. Da wird auch mal ein signiertes Trikot oder die Playstation zum Tausch angeboten. Manche Anfrage nach Tickets ist sogar ziemlich unmoralisch. Hier würde jemand vielleicht nicht ganz ernst gemeint, direkt die Handynummer der eigenen Schwester rausgeben. Der HSV selbst weist darauf hin, dass Tickets nur über die offizielle Ticketbörse gekauft und auch der Weiterverkauf nur darüber laufen sollte. Der Verein warnt davor, auf Angebote zu gefälschten Tickets hereinzufallen. Der HSV hatte die Preise für das letzte Heimspiel der Saison aber im Vorfeld selbst erhöht und damit deutliche Kritik geerntet. Der Trainer freut sich heute über den Hype.
"Ich glaube, das haben ja auch die die Anfragen jetzt gezeigt für dieses Spiel. Das ist einfach Ja, die, die Stadt und alle HSV, die brennen auf dieses Spiel. Was mir aber wichtig ist zu sagen, dass jeder, der das Privileg hat, ein Ticket bekommen zu haben, dass der weiß, sobald er das Stadion betritt, ist auch für jeden einzelnen Fan die Aufgabe, die Mannschaft maximal zu pushen."
Schon am vorletzten Spieltag kann der HSV aus eigener Kraft den Aufstieg perfekt machen. Drei Punkte bei einem Sieg im Spiel gegen Ulm am Samstagabend würden ausreichen. Aber sollten die Verfolger zuvor am Nachmittag verlieren, könnte der Aufstieg auch schon bei Anpfiff feststehen. Der HSV will in die erste Liga, Die beiden anderen Nordclubs Sankt Pauli und Holstein Kiel wollen genau da bleiben. Zwei Spieltage vor dem Saisonende hat Kiel nur einen Punkt Rückstand auf den Relegationsplatz. Der ersehnte Klassenerhalt ist noch möglich. Am Samstag geht's zu Hause gegen Freiburg um alles.
"Es hat uns keiner zugetraut Anfang der Saison. Jetzt sind wir mittendrin und haben realistische Chancen. Und das gibt uns Zuversicht. Das macht Freude. Deswegen blicken wir mit Freude auf das Spiel. Und von Druck nehme ich gar nichts wahr. Natürlich wollen wir das Spiel gewinnen, aber mit allem, was wir haben. Wir werden alles dafür tun."
Beim FC Sankt Pauli ist die Ausgangslage noch ein bisschen besser. Nur noch ein Punkt fehlt für den Klassenerhalt. Es könnte also sein, dass am Wochenende in Hamburg gleich zweimal gejubelt wird. Und dann käme es in der nächsten Saison auch wieder zum legendären Stadtderby.