Künstliche Intelligenz revolutioniert Diagnostik

Künstliche Intelligenz auf dem Vormarsch: Brauchen wir bald keine Ärzte mehr?

Künstliche Intelligenz (KI) wird bereits in vielen Bereichen der Medizin eingesetzt. So in der Brustkrebs- und Leukämieerkennung oder der Behandlung von Herzrhythmusstörungen. Anders, als man sich das auf Anhieb vorstellen mag, handelt es sich beim Einsatz einer KI nicht um einen Roboter, der die Handgriffe eines Chirurgen ersetzt. „Künstliche Intelligenz ist wesentlich diskreter“, erklärt Dr. Nina Buschek im RTL-Interview. Indem sie mit großen Datenmengen gefüttert wird, lernt die KI Muster zu verstehen, anhand der sie Befunde, die auf Krankheiten deuten, schneller erkennen kann als der Mensch. Wie das im Bereich von Herzrhythmusstörungen funktioniert, sehen Sie im Video.

Gibt es Risiken beim medizinischen Einsatz von künstlicher Intelligenz?

Doch der technische Fortschritt birgt auch gewisse Risiken: „KI, wie wir sie momentan kennen, wird vor allem in der Musterkennung eingesetzt. Die Musterkennung funktioniert nur genauso gut, wie die KI trainiert wird“, erklärt die Expertin von der Apotheken Umschau . Würde die KI mit falschen oder nicht ausreichend Daten gefüttert werden, könnten Krankheiten unerkannt bleiben. Ein Beispiel: Kennt die KI, die zur Erkennung von Hautkrankheiten eingesetzt wird, nur Daten von Personen mit derselben Hautfarbe, wäre sie nicht imstande Muster bei Menschen mit anderer Hautfarbe zu erkennen. Deshalb muss darauf geachtet werden, „dass KI nicht diskriminiert und ausgrenzt, sondern wirklich das ganze Bild sieht“, so Buschek.

KI kann Ärzte unterstützen

Zwar kann die KI Datensätze schneller lesen und Auffälligkeiten erkennen, als Ärzte. Alles kann sie aber nicht ersetzen: Die KI habe kein Medizinstudium absolviert und keine Lebenserfahrung. Sie kenne weder die Patientengeschichte, die Zusammenhänge des gesamten Krankheitsbilds noch die persönlichen Umstände der Patienten, zu denen sie auch keine emotionale Beziehung aufbauen könne. Zudem sei die KI nicht in der Lage ethisch abzuwägen und könne daher niemals eine menschliche Entscheidung übernehmen, fasst die Expertin zusammen. „Ärzte ersetzen wird künstliche Intelligenz nie können“, so Buschek. (lma)