Ist das noch normal?
König Charles zeigt Wurstfinger bei zweiter Krönung in Schottland - Was ist der Grund?
von Vera Dünnwald
Des Königs angeschwollene Finger.
Schon als König Charles III. bei seiner Krönung im Mai die wohl wichtigste Unterschrift seines Lebens setzt, rückt ein Detail in den Fokus: seine Finger. Und auch bei seiner zweiten Krönung in Schottland fallen seine Wurstfinger wieder auf. Was hat es damit auf sich? Müssen wir uns Sorgen machen? Allgemeinmediziner und Medizinjournalist Dr. Christoph Specht klärt auf.
König Charles: Angeschwollene Finger bei zweiter Krönung in Schottland
Zwei Monate ist die erste Krönung her, und nun steht die zweite bevor. Am Mittwoch, 5. Juli 2023, wird König Charles III. im Rahmen eines Gottesdienstes in der St. Giles Cathedral in Edinburgh im Rahmen der jährlichen „Holyrood Week“ erneut gekrönt. Doch wie schon bei einigen Auftritten zuvor lösen Charles’ Finger Sorgen unter Royal-Fans aus. Was hat es mit den Wurstfingern des Königs auf sich?
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Dr. Specht über König Charles' Wurstfinger: Wassereinlagerungen Ursache für die geschwollenen Hände
Dr. Specht gibt Entwarnung, denn: Bereits bei seinem Indien-Besuch im Jahr 2019 wurde König Charles, der damals noch Prinz Charles war, mit stark geschwollenen und rot angelaufenen Händen abgelichtet. Er selbst soll bei einer Australien-Reise im Jahr 2012 sogar über seine „Wurstfinger“ gescherzt haben. An der aktuell stressigen und turbulenten Zeit liege es also nicht, erklärt der Mediziner: „Das ist eine gute Nachricht, weil, wenn er das schon so lange hat, besteht weniger Grund zur Sorge.“
Ebenfalls Entwarnung ergebe sich aus der Tatsache, dass nicht nur die Finger des britischen Königs geschwollen sind, sondern gleich die ganzen Hände. Für Dr. Specht sei am wahrscheinlichsten, dass Ödeme, also Wassereinlagerungen, dahinterstecken. „Grundsätzlich könnte es auch eine Arthritis, eine Gelenkentzündung, die mit Schwellungen einhergeht, sein. Aber dass auch der Handrücken geschwollen ist, ist Indiz für ein Ödem.“ Bei älteren Leuten sei das normal.
Könnte doch eine Arthritis hinter Charles' angeschwollenen Fingern stecken?
Ödeme, so sagt Dr. Specht, haben unterschiedliche Ursachen. „Man kann es auf Eiweißmangel im Körper zurückführen. Dann tritt Flüssigkeit aus ins Gewebe. Das glaube ich bei König Charles aber nicht. Es gibt auch Ödeme, gerade an der Hand, die einfach symptomatisch sind und nicht auf eine große Grunderkrankung hindeuten.“ Denn: Geschwollene Finger und Hände könnten mitunter Zeichen einer Herzschwäche sein. Diese – oder ähnliche schwerwiegende Erkrankungen – liegen hier aber laut dem Mediziner höchstwahrscheinlich nicht vor. „Dann hätte er schon lange massive gesundheitliche Probleme gehabt. Man muss davon ausgehen, dass der König regelmäßig gut durchgecheckt und untersucht wird, sodass wir ‘richtige’ Krankheiten zum jetztigen Zeitpunkt eigentlich ausschließen können.“
So geht Dr. Specht von einem isolierten Ödem an den Händen, möglicherweise auch an den Füßen, aus. „Das kann mal vorkommen, ohne dass man so genau weiß, woher es überhaupt kommt.“ Die positive Nachricht, dass wir uns also keine all zu großen Sorgen um den neuen König Großbritanniens machen müssen, sei die Tatsache, „dass er seine Hände aktuell sehr normal und sehr oft benutzt, zum Beispiel beim Händeschütteln. Das zeigt, dass er womöglich keine Schmerzen hat, was bei einer Arthritis hingegen der Fall wäre.“
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Wären nun zum ersten Mal Bilder seiner geschwollenen Hände aufgetaucht, hätte man sich Sorgen machen müssen: „Aber man wird ihn intensiv untersucht und nichts gefunden haben. König Charles hat die geschwollenen Hände schon länger und ist sonst zum Glück bei guter Gesundheit.“