„Ein Unding“ für Babys und KleinkinderKindersonnencreme im Test: Drogerie-Produkt fällt komplett durch

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Viele günstige Sonnencremes für Kinder sind "sehr gut" - ein beliebtes Drogerieprodukt fällt jedoch durch
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Was für Erwachsene gilt, ist bei Kindern umso wichtiger: Ohne ausreichenden Sonnenschutz geht im Sommer nichts. Doch natürlich wollen sich Eltern sicher sein, dass nichts in der Sonnencreme steckt, was den Kleinen schaden könnte. Bei vielen Produkten können sie das laut Öko-Test auch: 14 von 21 wurden im Test mit „gut“ oder „sehr gut“ bewertet. Doch leider gibt es auch einige Ausreißer, deren Inhaltsstoffe Kritik auf sich ziehen – und eine beliebte Sonnencreme aus dem Drogeriemarkt bekommt sogar eine glatte Sechs: Bei ihr kann nicht ausgeschlossen werden, dass sie die zarte Kinderhaut grau verfärbt.

Das sind drei der besten Sonnencremes für Kinder

Im Test: 21 Kindersonnencremes aus Drogerie, Apotheke, (Bio-)Supermarkt oder Reformhaus, darunter drei mit Naturkosmetik-Siegel. Alle haben den Lichtschutzfaktor 50 oder 50+. Im Labor wurden die Produkte auf Problemstoffe untersucht, wie etwa bedenkliche UV-Filter, halogenorganische Verbindungen und Formaldehyd-/abspalter, die als Konservierungsmittel eingesetzt werden. Bei mineralischen UV-Filtern wurde geprüft, ob die eingesetzten– oft kritisch gesehenen – Nanopartikel auch entsprechend auf der Verpackung ausgewiesen werden.

Bei neun Sonnencremes gab es so gut wie nichts zu beanstanden – und wenn, dann meist in Sachen Umweltfreundlichkeit der Verpackung. „Sehr gut“ sind unter anderem diese Produkte:

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Der Testverlierer: Graue Kinderhaut? Bitte nicht!

Rossmann hat allerdings nicht nur Grund zum Jubeln. Eine andere Sonnencreme der Drogeriekette schmierte im Test mit dem vernichtenden Urteil „ungenügend“ ab: die Sunozon Kids Sonnenmilch 50+ (ca. 4,99 Euro pro 200 ml). Der Grund: Sie enthält ein umstrittenes Konservierungsmittel, das aus Silberchlorid auf Titandioxid besteht. Da es sich laut Öko-Test nicht ausschließen lässt, dass Silber sich im Körper anreichert und es dadurch zu grauen Verfärbungen auf der Haut kommen kann, darf die Substanz Produkten für Kinder unter drei Jahren eigentlich gar nicht beigefügt werden. So steht es in der Kosmetikverordnung. Der Anbieter argumentierte gegenüber dem Magazin, dass die Sonnencreme auch gar nicht für Kinder unter drei Jahren gedacht sei – das steht aber nirgendwo auf der Verpackung.

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Vier weitere Sonnencremes sind „mangelhaft“

Zwar nicht mit der schlechtesten Note, aber trotzdem nur mit „mangelhaft“, wurden außerdem vier weitere Kindersonnencremes bewertet. So enthält etwa das Eucerin Sensitive Protect Kids Sun Spray LSF 50+ (22,25 Euro pro 200 ml) umweltunfreundliche Kunststoffverbindungen sowie den UV-Filter Homosalat. Neuere Daten aus Tierversuchen weisen laut Öko-Test darauf hin, dass er Leber, Nieren und Schilddrüse schädigen könnte.

Das Ream Sun Care Sonnenspray Kinder 50 von Pharmamedico (3,95 Euro pro 200 ml) enthält ebenfalls Mikroplastik sowie Benzophenon: Die Substanz kann aus dem UV-Filter Octocrylen entstehen und ist wahrscheinlich krebserregend. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hält eine gesundheitliche Beeinträchtigung bei der nachgewiesenen Menge von über 100 mg pro Kilogramm zwar für unwahrscheinlich – ordentlich Punktabzug gab es dafür trotzdem.

Alle Ergebnisse des Tests finden Sie auf der Öko-Test-Website. (rka)

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