RTL-Frühstart mit Michael Kellner

Kellner für die Impfpflicht: „Haben gesehen, dass das Festhalten an Positionen auch nicht weiterführt“

06.12.2021, Berlin: Michael Kellner, Bundesgeschäftsführer von Bündnis 90/die Grünen, verkündet das Ergebnis der Urabstimmung der Grünen-Mitglieder über den Koalitionsvertrag mit SPD und FDP zur Bildung einer Bundesregierung. Mit 86 Prozent der 71 150 gültigen Stimmen sprachen sich die Grünen-Mitglieder für das gemeinsame Regierungsprogramm und die vom Parteivorstand beschlossene Besetzung der Grünen-Kabinettsposten aus, wie der Politische Bundesgeschäftsführer Michael Kellner in Berlin sagte. Foto: Kay Nietfeld/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Michael Kellner
nic, dpa, Kay Nietfeld

von Christian Wilp
Michael Kellner spricht sich im RTL-Frühstart für eine allgemeine Impfpflicht aus. Die Nominierung Karls Lauterbachs zum Minister begrüßt der Bundesgeschäftsführer der Grünen, die Nichtberücksichtigung Anton Hofreiters wird von ihm bedauert.

"Habe meine Meinung geändert"

Michael Kellner, Bundesgeschäftsführer von B‘90/Die Grünen, hat sich im RTL/n-tv-Frühstart für eine allgemeine Impfpflicht ausgesprochen. „Ich persönlich habe meine Meinung geändert und ich würde für eine allgemeine Impfpflicht stimmen, wenn es im Deutschen Bundestag zur Abstimmung käme“, sagt Kellner. Wenn sich die Welt ändere und in diesem Falle das Virus, dann gehöre es zu einer verantwortlichen Politik, eigene Meinungen und Positionen zu hinterfragen. „Wir haben gesehen, dass das Festhalten an Positionen auch nicht weiterführt.“

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"Lauterbach hat Ahnung von der Materie"

Die Ernennung des SPD-Politikers Karl Lauterbach zum künftigen Gesundheitsminister begrüßt Kellner ausdrücklich. „Es ist das richtige Zeichen, in dieser Pandemie einen Gesundheitsminister zu nehmen, der wirklich Ahnung von der Materie hat.“

Die Nicht-Berücksichtigung des bisherigen Fraktionsvorsitzenden Anton Hofreiter im Kabinett Scholz wird von Kellner bedauert. „Ich hätte mir Anton Hofreiter sehr gewünscht, will aber auch sagen, Cem Özdemir steht natürlich ebenfalls für eine gesellschaftliche Veränderung.“ Dessen Nominierung zum Landwirtschaftsminister sei ein „starkes Zeichen für unsere Republik“. Özdemir werde der einzige Minister sein mit Migrationsgeschichte.

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Kellner räumt Unmut über Ministerauswahl ein

Dass die Entscheidung der Parteispitze - für Özdemir und gegen Hofreiter - für Ärger in der Partei gesorgt hatte, räumt Kellner ein. „Nun, es hat gerumpelt und es gab unterschiedliche Wünsche, und es ist auch wirklich schwer, alle unter einen Hut zu bringen.“ Aber insgesamt wollten die Grünen gemeinsam erfolgreich regieren.

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