Stärkster Rückgang seit mehr als 5000 Jahren

Kein ewiges Eis mehr: Rekordschmelze in der Antarktis

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Eisschicht in Arktis so schnell wie nie geschmolzen.
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Seit über 5000 Jahren ist nicht mehr so viel Eis geschmolzen, wie in den letzten Jahren - und das in einem nie da gewesenen Tempo. Zu diesem Ergebnis kommen jetzt Klimaforscher. Auch wenn die Arktis weit weg von uns ist, haben die schmelzenden Eisberge eine direkte Auswirkung auf uns.

Erschütternde Ergebnisse

Am obersten Rande des Pazifiks, zwischen Nordamerika und Asien liegt das Beringmeer. Dieses Meer ist ein arktisches Meer, im Winter bildet sich hier eigentlich immer eine dicke Eisschicht. In den letzten 30 Jahren ist diese Eisschicht aber immer dünner geworden. Und das in einer Geschwindigkeit, die es in den letzten 5500 Jahren nicht gab. Ein alarmierendes Zeichen, sagen US-Forscher, die in einer Langzeitstudie zu diesen ernsten Ergebnissen gekommen sind. Sie untersuchten einen von einer Insel entnommenen Bohrkern und analysierten die Konzentration von Sauerstoff-Isotopen in Torfschichten. Diese seien ein Indikator für die Veränderungen der Atmosphäre im Pazifischen Ozean, schrieben die Wissenschaftler in der Zeitschrift „Science Adcances“.

Problem nicht neu, aber immer ernster

Dass das Eis in der Arktis immer weiter zurückgeht und massive Eisberge zu schmelzen beginnen, ist keine neue Erkenntnis. Denn einen Rückgang des Eises gibt es seit vielen Jahren. Doch das erschreckende ist die Geschwindigkeit, sagt Matthes Woodler vom Forschungsinstitut Alaska Stable Facility: „Was wir in letzter Zeit beobachtet haben, ist beispiellos in 5500 Jahren.“ Schmilzt das Eis weiter in diesem Tempo, sei die Beringsee bald völlig eisfrei, warnen die Wissenschaftler. Da die Erde sich immer weiter erwärmt und sich das Klima, auch wegen uns Menschen, wandelt, scheint das auch nicht abwegig.

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In einigen Jahrzehnten könnte dieser Küstenabschnitt auf Sylt deutlich schmaler sein.
JM Fotografie - Fotolia

Auch wenn die Arktis viele Kilometer von uns entfernt ist, ist das Problem des schmelzenden Eises für uns in Deutschland doch ganz nah. Denn die Auswirkungen spüren wir auch hier, z.B. wenn der Meeresspiegel steigt. Das macht deutschen Inseln und Halligen zunehmend zu schaffen. Einige von ihnen liegen jetzt schon teilweise unter dem Meeresspiegel und werden nur durch Deiche vor Überschwemmungen geschützt. In wenigen Jahrzehnten könnten deswegen schon einige Halligen verschwunden sein. Und auch Inseln wie z.B. Sylt droht, immer mehr vom Ozean verschluckt zu werden.

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