Ein Erfahrungsbericht

Kaufkraft-Ranking 2023: Warum man in der kleinen Stadt Olpe so viel Geld übrig hat!

Restaurant Kalberschnacke, Listertalsperre, Olpe, Naturpark Ebbegebirge, Sauerland, Nordrhein-Westfalen, Deutschland / Lister
Im Kreis Olpe lebt es sich nah an der Natur.
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von Lauren Ramoser

Wo bleibt nach den Fixkosten das meiste Geld übrig? Wo hat man auch mit wenig Geld ein komfortables Leben?

Das Kaufkraft-Ranking des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hat alle 400 bundesweiten Kreise aufgelistet. Dass Millionärsregionen wie Starnberg oder der Hochtaunuskreis gut abschneiden, ist wenig überraschend. Neben den super reichen Gegenden hat es auch ein kleiner Kreis im Sauerland in die Top Ten geschafft: Meine Heimat Olpe am Biggesee. Woran liegt das? Ein persönlicher Erklärungsversuch.
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Im südlichen Sauerland ist der Mittelstand zuhause

Wer nach Olpe fährt, erreicht ein kleines Städtchen mit rund 25.000 Einwohnern, umgeben von Wäldern in einem Tal direkt am Biggesee. Landschaftlich ist es hier sehr schön, viele von außerhalb kommen daher gerne für einen kleinen Urlaub vorbei. Doch der Tourismus ist nicht die Erklärung für die wirtschaftlich sehr gute Lage des Kreises.

Denn um diese kleine Stadt im Sauerland am Ende der Autobahn A4, etwa eine Stunde östlich von Köln, ist der deutsche Mittelstand zuhause. Viele Familienunternehmen haben sich am Biggesee angesiedelt und schaffen zwei Dinge: Arbeitsplätze und Jobsicherheit. Das verdiente Geld bleibt hier in der Region – sowohl von Arbeitnehmern als auch Arbeitgebern. Und das merkt man im ganzen Kreis.

Laut IW ist das durchschnittliche Einkommen in Olpe relativ hoch, im bundesweiten Vergleich liegt der Kreis damit aber „nur“ auf Platz 25. Der Sprung in die Top Ten gelingt nur, weil die Lebenshaltungskosten vergleichsweise niedrig sind. Und das kommt den Olpern sehr gelegen.

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Olpe ist so solide wie die Wälder, die es umgeben

Müsste ich Olpe mit einem Wort beschreiben, wäre es: solide. Denn hier ist man bodenständig im besten Sinne. Die Olper arbeiten hart und gerne, wissen aber auch, wie sie das Leben genießen können – vor allem bei den jährlichen Schützenfesten. Es wird nicht geprotzt, aber es ist komfortabel. Man sieht den Wohlstand in den gepflegten Vorgärten, den aktuellen Automodellen, den farbenfrohen Outfits der Olper, wenn sie mit gut gefüllten Einkaufkörben über den Markt schlendern.

Das Stadtbild prägen viele Einfamilienhäuser, auf den Dörfern schmiegen sich die großen Häuser in das satte grün der umliegenden Wiesen und Wälder. Es ist sauber, gut angebunden und städtisch, aber die Natur spielt die Hauptrolle. Am Wochenende pilgern die Olper in ihren modischen Steppwesten durch die Wälder, grüßen sich beim Sonntagsspaziergang auf dem Biggerandweg.

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Familien lieben das sichere Leben in Olpe

Und auch die Lebensqualität für Familien ist hoch: Es gibt gleich mehrere große Krankenhäuser im Kreis, verschiedene Schulformen, ein Schwimmbad, viele Restaurants, Cafes und Boutiquen.

Was viele hier besonders schätzen ist die Sicherheit. „Obwohl die Entwicklung auch in Olpe dem landesweiten Trend im Anstieg der Straftaten folgt, ist der Kreis weiterhin der ‘sicherste’ im Land. Im Vergleich mit anderen Behörden belegt die Polizei Olpe sowohl bei der Kriminalitätshäufigkeitszahl als auch bei der Aufklärungsquote den vordersten Platz“, vermeldet die Polizeidirektion in der Kriminalitätsstatistik 2022, bezogen auf Nordrhein-Westfalen.

the bigge lake in the sauerland in german from above
Wohnen wo andere Urlaub machen. Am schönen Biggesee ist das leicht möglich.
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Selbst für Geringverdiener bleibt hier viel übrig

Aber auch in Olpe ist nicht alles rosig. Denn eben weil der Kreis ein solch attraktiver Lebensmittelpunkt ist, steigen die Kosten für Wohnen seit Jahren stark an. Baugrundstücke sind mittlerweile heiß umkämpft. Und auch die Teuerungen durch die Inflation machen vor der Kreisstadt nicht halt.

Doch im bundesweiten Vergleich scheint sich das laut des Kaufkraft-Index noch immer gut auszugleichen. Wer hier am Ende aller Fixkosten nicht mehr viel Geld übrig hat, kann sich noch immer ein tolles Leben leisten.

Und die Zeit mit Freunden, in Vereinen, mit der Familie am Badesee oder bei den vielen kulturellen Veranstaltungen ist meist kostenlos. Und so überrascht es mich nicht, dass die kleine Stadt im Sauerland mit den vielen hübschen Dörfern im Umland mit den reichen Kreisen des Landes mithalten kann.

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