Ist das die Lösung?
Kasseler Fleischerei kämpft um Nachwuchs - mit Erfolg!
Die fortschreitende Akademisierung und der demografische Wandel sind eine heikle Kombination: Aus diesen beiden Effekten resultiert der Fachkräftemangel, der aktuell besonders im Handwerk deutlich spürbar ist. Nach Angaben der Industrie- und Handelskammer würden im Zeitraum von 2019 bis 2026 rund 150.000 weitere Fachkräfte in Hessen benötigt. Nach Angaben des Fachkräftereports fehlen bis 2035 sogar fast eine halbe Millionen Fachkräfte.
Zum Glück gibt es Betriebe wie die Fleischerei Koch in Calden bei Kassel. Auf wundersame Weise trotzen sie dem Fachkräftemangel und bleiben für junge Menschen attraktiv, wie das klappen kann, zeigen wir im Video!

Lea-Sophie hat sich hier für eine Ausbildung entschieden
Die 18-jährige Lea-Sophie macht hier in der Fleischerei Koch eine Ausbildung zur Fleischereifachverkäuferin. Leider haben die anderen jungen Menschen aus ihrem Umfeld relativ wenig übrig für Lea-Sophies Karriere-Entscheidung: „Warum möchtest du das machen, das ist doch nicht so der Beruf für ein typisches Mädchen, das ist doch so der Männerberuf. Sie kennen es halt nicht, und daher auch diese Vorurteile“, erzählt sie uns.
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Für junge Menschen attraktiv bleiben
Beim Blick über ihre Schulter merkt man aber schnell, dass die Auszubildende für sich die richtige Entscheidung getroffen hat. Um als Arbeitgeber gefragt zu sein und zu bleiben, hat sich Lea-Sophies Chefin Katharina Koch einiges überlegt. Ihren Azubi bietet sie ein gutes Gehalt und flexible Arbeitszeiten: „Dann gibts auch noch so Extras, wir haben so einen Firmenwagen für die Mitarbeiter, unser Azubi-Mobil, das dann alle mal nutzen können und wir versuchen unseren Angestellten immer mal eine Freude zu machen. Wir machen auch immer mal Ausflüge und treffen uns mal zusammen.“
Grundsätzlich sei der enge Austausch mit den jungen Leuten wichtig, daher ist Katharina Koch auch regelmäßig an Berufsschulen unterwegs, um ihren Beruf so schmackhaft zu machen. (tel/kmü)