Gesundheitsexperte prescht vor

Karl Lauterbach findet: Chef sollte nach Impfstatus fragen dürfen

Geht es meinen Chef oder meine Chefin etwas an, ob ich geimpft bin oder nicht? Die Antwort lautet „Ja!“, wenn es nach Karl Lauterbach geht. Da es bereits erlaubt sei, ein Testergebnis vom Arbeitnehmer einzufordern, mache auch eine Impfabfrage Sinn, so der SPD-Gesundheitsexperte. Insbesondere dort, wo Kundenkontakt herrscht, könne so die Sicherheit der Kunden und Beschäftigten gewährleistet werden.
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Heil und Lambrecht sind kritisch - Spahn schließt es nicht aus

Für Arbeitgeber bietet die Impfabfrage die Möglichkeit, den Gesundheitsschutz passgenauer auszurichten. Gesundheitsminister Jens Spahn argumentierte am Montagabend bei „Hart aber fair“: „Wenn alle im Großraumbüro geimpft sind, kann ich damit anders umgehen, als wenn da 50 Prozent nicht geimpft sind.“ Er tendiere für einer Impfabfrage für Arbeitgeber in den nächsten 6 Monaten. Zuletzt war durchs Spahns Vorstoß eine Diskussion unter führenden Politikern entbrannt. Kritiker fürchten einen zu großen Eingriff in die sensiblen Daten von Beschäftigten. Neben Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) äußerte sich jetzt auch Justizministerin Lambrecht (SPD) kritisch dazu, dass Arbeitgeber generell den Impfstatus ihrer Beschäftigten abfragen dürfen.

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Corona in Schulen: „Wir müssen jetzt reagieren“

Die Situation in deutschen Schulen sei alarmierend. Die Kinder seien in Gefahr, wenn man jetzt nicht handele. Denn dass Kinder an COVID-19 erkranken, sei „keine Kleinigkeit“. „Wir schätzen, dass ungefähr 5 Prozent der erkrankten Kinder auch an Long-Covid erkranken“, sagte Lauterbach. Long Covid beschreibt die Lanzeitfolgen einer COVID-19-Erkrankung wie anhaltende Müdigkeit oder Geschmacksverlust. Konkret forderte der Bundestagsabgeordnete, dass die Quarantäne-Regel geändert und die Inzidenz insgesamt gesenkt werden müsse.

Hamburger 2G-Modell sei sehr überzeugend

Lauterbach positionierte sich im RTL-Interview auch als Fan des Hamburger „2G-Optionsmodells“. Es biete sowohl den Gastronomen, als auch den Kunden eine Entscheidungsfreiheit. Gastronomen, Clubbesitzer und Veranstalter könnten entscheiden: Wollen sie Getestete einlassen (3G) und dafür eine geringere Auslastung in Kauf nehmen, oder nur Geimpfte und Genesene einlassen (2G) und dafür mehr Menschen bedienen. Mehr Auslastung sei für die 2G gerechtfertigt, da diese Option einen größeren Sicherheitsschutz biete.

Und auch Kunden hätten die Wahl: Wer sich nicht impfen lässt, müsse mit größeren Einschränkungen rechnen, da er auch eine größere Gefährdung für andere darstelle.