Auch Trainer Nagelsmann Opfer von Attacken

Bayern-"Fans" beleidigen Zirkzee auf Instagram - alle Fotos gelöscht

 l-r: im Zweikampf, Aktion, mit Joshua Zirkzee 14 FC Bayern Muenchen und David Neres 7 Ajax Amsterdam, FC Bayern Muenchen vs. Ajax Amsterdam, Audi Football Summit, 24.07.2021 Muenchen Bayern Deutschland *** l r in a duel, action, with Joshua Zirkzee 14 FC Bayern Muenchen and David Neres 7 Ajax Amsterdam , FC Bayern Muenchen vs Ajax Amsterdam, Audi Football Summit, 24 07 2021 Muenchen Bayern Germany Copyright: xkolbert-press/ChristianxKolbertx
Joshua Zirkzee im Zweikampf mit David Neres.
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Fehler mit Folgen! Weil Joshua Zirkzee beim 2:2 des FC Bayern München gegen Ajax Amsterdam eine große Chance leichtfertig vergab, wurde er im Netz übel angefeindet. Er selbst zog daraus Konsequenzen, für ihn wird es von seiten des Clubs aber keine geben.

Alle Instagram-Posts gelöscht

Es war zwar nur ein Testspiel, aber es war eines, das Joshua Zirkzee wohl nie vergessen wird. Beim 2:2 des FC Bayern München gegen Ajax Amsterdam verdaddelte 20-Jährige eine 1000-prozentige Torchance für den deutschen Rekordmeister. Er dribbelte den gegnerischen Torhüter aus, wartete dann aber zu lange mit dem Abschluss, der Ball konnte kurz vor der Torlinie noch weggespitzelt werden.

Ein Fehler von Zirkzee, klar. Vielleicht etwas zu selbstsicher, zu aufreizend. Aber was dann im Netz passierte, geht gar nicht. Der Niederländer wurde von Bayern-“Fans“ aufs Übelste auf Instagram beschimpft. Die Hater posteten schlimme Hass-Kommentare unter seine bisher veröffentlichten Bildern. Zirkzee zog daraus die Konsequenzen und löschte all seine Beiträge.

Auch Nagelsmann beschimpft

Bei den Bayern muss Zirkzee keine Konsequenten fürchten. „Ich glaube, Joshua hat seinen Gegenspieler einfach nicht gesehen. Er wollte ihn dann locker reinschieben. Ich denke und hoffe, dass er in einem Pflichtspiel eine andere Seriosität in so einer Situation an den Tag legt“, sagte sein Trainer Julian Nagelsmann. „Grundsätzlich macht er zuvor sehr viel richtig. Generell haben wir uns diese Chance gut erarbeitet und wären natürlich gerne in Führung gegangen, aber das hat er nicht mit Absicht gemacht. Ich werde nicht das Gespräch mit ihm suchen, weil er selbst weiß, dass er das besser lösen kann.“

Übrigens: Auch Nagelsmann war am Samstag das Ziel von Hass-Nachrichten, jedoch nicht virtuell, sondern im echten Leben. Eine Gruppe von etwa 20 Bayern-Anhängern schrie während der Partie dreimal: „Nagelsmann, du Sau, zurück zum TSV!“ Gemeint war der TSV 1860 München, wo der Bayern-Coach einst selbst kickte.

Auch darauf reagierte der 34-Jährige gelassen. „Ich stehe für Toleranz und Offenheit und lasse jeden nach seinem Gusto leben. Es muss nicht jeder Applaus klatschen, dass ich beim Stadtrivalen war“, sagte Nagelsmann, der bestätigte, dass er die Beschimpfungen schon wahrgenommen habe. „Wie man sich äußert, muss jeder mit seinem Gewissen ausmachen. Du kannst nicht jeden glücklich machen. Gewisse Dinge musst du einfach abkönnen.“ (sho)