Ex-Nationalkeeper soll Garage von Nachbar am Starnberger See demoliert haben
Jens Lehmann und die Kettensäge: Staatsanwaltschaft München ermittelt
Was hat sich die ehemalige deutsche Nummer 1 nur bei dieser Aktion gedacht? Weil sein Nachbar den schönen Blick auf den Starnberger See mit einer hässlichen Garage verbaut hat, soll Jens Lehmann mit einer Kettensäge auf diese losgegangen sein. Blöd nur, dass eine Überwachungskamera den Ausraster des 52-Jährigen filmte. Die Bilanz: eine demolierte Garage und Ermittlungen der Münchner Staatsanwaltsschaft wegen des Verdachts der Sachbeschädigung.

Staatsanwaltschaft München ermittelt wegen Sachbeschädigung
Wer an den Fußballer Jens Lehmann denkt, erinnert sich an einen Weltklasse-Torhüter, der in 99 Prozent seines sportlichen Schaffens einen kühlen Kopf bewahrte. Doch in einer jahrelangen Karriere als Keeper auf allerhöchstem Niveau gibt es immer auch Situationen, in denen die Emotionen einfach aus einem rausprasseln. Jens Lehmann war ein Spieler mit Ecken und Kanten – und ein Torhüter, der schon auch mal wegen einer Tätlichkeit vom Platz geflogen war.
Unsportlich soll auch das Verhalten des mittlerweile 52-Jährigen Ex-Nationalkeepers im vergangenen Juli gewesen sein. Lehmann, wohnhaft im Villenviertel am Starnberger See, soll mit einer Kettensäge einen Dachbalken der Nachbargarage zersägt haben. Der Balken habe die wunderschöne Sicht auf den See negativ beeinflusst, heißt es später.
Auf RTL-Nachfrage bestätigt die Staatsanwaltschaft München II den Vorfall. Es werde gegen einen 52-Jährigen aus dem Landkreis Starnberg wegen des Verdachts der Sachbeschädigung ermittelt. Doch auch der Beschuldigte habe gegen den Anzeigeerstatter ebenfalls Anzeige wegen Sachbestätigung erstattet, so die Staatsanwaltschaft. Der juristische Nachgang des skurrilen Vorfalls ist Zeugnis des jahrelangen Miteinanders zweier Streithähne am Starnberger See.
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Lehmanns Nachbar flickt zersägten Balken notdürftig zusammen
Es soll in der Vergangenheit immer wieder zu Sachbeschädigungen an dem Gebäude gekommen sein, heißt es. Die Polizei geht davon aus, dass sich ein Nachbarschaftsstreit um die Garage immer weiter hochgeschaukelt hat. Offenbar fühlte sich Lehmann gestört, weil ihm der Blick auf den See versperrt wurde. Darum soll er mit der Motorsäge versucht haben, das Problem zu lösen.
Dabei filmte ihn jedoch eine Überwachungskamera auf dem Grundstück. Wie die Polizei mitteilte soll der Tatverdächtige zwar ein Kabel der Kamera abgerissen haben. Doch das Gerät zeichnete mit einer Batterie alles auf, was dann passierte. Als der Hauseigentümer live sah, dass sich sein Nachbar an der Garage zu schaffen machte, rief er die Polizei und machte sich dann selbst auf den Weg zu seinem See-Grundstück. Er und die Einsatzkräfte trafen fast gleichzeitig dort ein und fanden einen zersägten Dachbalken an der Garage vor.

Streit am Starnberger See kocht schon länger
Lehmann besitzt die Villa am Starnberger See seit etwa 15 Jahren. Damals soll er sie für rund fünf Millionen Euro gekauft haben. Auch der Streit mit dem Nachbarn ist offenbar nicht erst seit gestern aktiv. Lehmann soll ihn schon wegen Sachbeschädigung und Nötigung angezeigt haben.
Für Lehmann selbst ist die Sache klar: Der Ex-Nationalspieler soll behauptet haben, die Garage stünde zu weit auf seinem Grundstück. Wer in dieser angespannten Nachbarschaftssituation Recht behält, kann jetzt wohl nur noch das Gericht entscheiden. (jgr/kra)