Berufung gegen Lehmann-Urteil!

Ex-Nationaltorwart muss wegen Kettensägen-Affäre direkt wieder vor Gericht

22.12.2023, Bayern, Starnberg: Der wegen Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung angeklagte ehemalige Fußball-Nationaltorwart Jens Lehmann steht zur Fortsetzung im Prozess gegen ihn an seinem Platz. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 54-Jährigen vor, im Juli 2022 mit einer Kettensäge in der Hand in die Garage seines Nachbarn eingedrungen zu sein, um dort einen Dachbalken zu zersägen. Außerdem soll er eine junge Birke auf dem Grundstück seines Nachbarn gefällt haben. Foto: Peter Kneffel/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Sachbeschädigung, Beleidigung, versuchter Betrug: Der ehemalige Nationaltorhüter Jens Lehmann soll eine hohe Geldstrafe zahlen.
kne jai, dpa, Peter Kneffel

„Mad Jens“ steht ein weiterer Gerichtsprozess bevor!
Im Kettensägen-Fiasko ist noch immer kein Ende in Sicht. Eine Woche nach dem Urteil gegen den früheren Fußball-Nationaltorwart Jens Lehmann hat die Staatsanwaltschaft Berufung dagegen eingelegt. Der bizarre Nachbarschaftsstreit geht damit in die Verlängerung. Muss er nun mit einer höheren Strafe rechnen?
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Urteil: Empfindliche Geldstrafe für Jens Lehmann

Andrea Grape, Sprecherin der Staatsanwaltschaft München II, bestätigte der Deutschen Presse-Agentur am Freitag die neueste Entwicklung im Fall Jens Lehmann.

Vor einer Woche war Lehmann vom Amtsgericht Starnberg zu einer Geldstrafe von 210 Tagessätzen zu je 2.000 Euro wegen Sachbeschädigung, Beleidigung von Polizisten und versuchten Betrugs verurteilt worden. Insgesamt soll er demnach 420.000 Euro zahlen.

Im Mittelpunkt des Prozesses standen ein skurriler Nachbarschaftsstreit und der Vorwurf, Lehmann habe mit einer Kettensäge einen Dachbalken in der Garage seines Nachbarn angesägt. Der Ex-Nationaltorwart bestreitet die Vorwürfe. Der Nachbar dagegen sagt: Lehmann lügt.

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Die Staatsanwaltschaft hatte in dem Prozess eine Freiheitsstrafe von zehn Monaten auf Bewährung gefordert – und eine Geldauflage von 216.000 Euro. „Mit der Kettensäge in den Händen werden Helden zu Legenden“, sagte Staatsanwalt Stefan Kreutzer – oder sie landeten vor Gericht.

Video: Jetzt muss sich Jens Lehmann vor Gericht verantworten

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Jens Lehmann inszenierte sich „als Opfer der Justiz“

Lehmann habe sich „durchgängig als Opfer der Justiz“ inszeniert, hatte Richterin Tanja Walter gesagt. Der 54-Jährige sei „jedoch nicht Opfer, er ist Täter“ und habe vor Gericht „hanebüchene Geschichten“ zu seiner Verteidigung vorgebracht. Von einer Freiheitsstrafe sah sie dennoch ab und verhängte nur eine Geldstrafe.

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Die Frist für das Einlegen von Rechtsmitteln lief am Freitag noch bis Mitternacht. Lehmanns Anwalt Christoph Rückel teilte auf Anfrage zunächst nicht mit, ob auch er Berufung gegen das Urteil einlegen will.

Lehmann-Anwalt forderte Freispruch für Ex-Nationaltorwart

Er hatte in seinem Plädoyer Freispruch vom Vorwurf der Sachbeschädigung und des versuchten Betrugs gefordert - und für die Beleidigung von Polizisten eine Geldstrafe von 50 Tagessätzen zu je unter 500 Euro.

Sobald eine Partei Berufung einlegt, wird ein Urteil nicht rechtskräftig. Der Fall muss dann in der nächsten Instanz am Landgericht noch einmal verhandelt werden. (dpa/pol)