Aufreger-Gebühr in Italien

"Einmal durchschneiden, bitte!" Dafür muss ein Tourist tief in die Tasche greifen

Bacon lettuce tomato BLT sandwich
Ein Mann bestellt am Comersee ein Sandwich zum Teilen - das kostet ihn zwei Euro mehr. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto, Geshas

Frech oder fair?
Cafès und Restaurants verlangen für alle mögliche Dinge einen Preisaufschlag. Ein klassisches Beispiel: Hafermilch kostet mehr als Kuhmilch. Doch jetzt macht ein italienisches Restaurant mit Kosten für DIESE Extrawurst Schlagzeilen. Die Besitzerin verlangt zwei Euro extra – für das Halbieren eines Sandwiches.

Brot in zwei Hälften schneiden? Das macht zwei Euro extra!

Rechnungsbeleg
Für „Diviso a metá“ - (zu dt. in zwei Hälften geteilt) berechnet ein Lokal eine Gebühr von zwei Euro.
Tripadvisor/viceflavio

Ein Restaurant in Gero Lario am Comersee in Italien erhält auf Tripadvisor eine schlechte Bewertung. So weit, so normal, doch bei der Beschwerde geht es nicht um schlechten Service oder ähnliches, es geht um eine Extra-Gebühr. Die hat die Restaurant-Besitzerin für das Teilen des Sandwiches erhoben, berichten italienische Medien.

Das soll passiert sein: Ein Paar hat im Lokal ein vegetarisches Sandwich bestellt. Der Mann, der aus Mailand stammen soll, hat dazu einen Wunsch geäußert: Er würde das Sandwich gerne teilen. Die Besitzerin soll daraufhin das Sandwich in zwei Hälften geschnitten haben. Sie berechnet dafür zwei Euro extra. Der Mann soll die Rechnung ohne Einwände bezahlt und das Lokal verlassen haben.

Kunde postet Rechnung online

Doch dann folgt eine Online-Beschwerde. Der Mailänder hat ein Foto von seiner Rechnung auf Tripadvisor gepostet. Darauf zu sehen: „Diviso a metá“ – was auf Deutsch so viel wie „in zwei Hälften teilen“ bedeutet. Dahinter der Betrag: Zwei Euro.

Gerechtfertigter Service oder freche Abzocke? Viele Online-User sollen gesagt haben, dass dieser Betrag definitiv nicht gerechtfertigt ist und schreiben erboste Kommentare auf Tripadvisor. Das berichtet die Schweizer Zeitung 20 Minuten.

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Besitzerin rechtfertigt sich: Die Gebühr ist berechtigt

„Es war kein einfacher Toast, es waren auch Bratkartoffeln drin. Wir haben einige Zeit gebraucht, um es in zwei Teile zu schneiden“, rechtfertigt sich die Besitzerin bei der italienischen Zeitung La Repubblica. Sie bereut nicht im Geringsten, diesen zusätzlichen Betrag erhoben zu haben. Stattdessen ärgert sie sich, dass der Kunde nicht direkt etwas gesagt hat. „Wir hätten ihm erklärt, dass jede zusätzliche Leistung bezahlt werden muss. Wir mussten zwei Untertassen statt einer verwenden und die Zeit zum Waschen verdoppelt sich, und dann noch zwei Tischsets...kurz gesagt.“

Aber die Besitzerin hätte mich sich reden lassen, denn: „Wenn er es sofort gesagt hätte, hätte er diesen Zuschlag nicht bezahlen müssen. So machen wir das.“ Höchstwahrscheinlich meint die Besitzerin damit, dass sie ihren Extra-Service erst einmal in Rechnung stellen muss, sie sagt nämlich: „Alles wird teurer, sogar die Zeit hat ihren Preis.“ Sieht ein Kunde den Extra-Service aber nicht ein, muss er dafür auch nicht zahlen. (amp)

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