"Ich gebe jedem ein Interview"
Interview in irrer russischer Propaganda-Show: AfD-Politiker verteidigt Auftritt in Russen-TV
Der AfD-Bundestagsabgeordnete Steffen Kotré tritt in einer irren russischen Propaganda-Talkshow auf und findet das auch noch völlig in Ordnung. Auf Twitter verteidigt er den Auftritt bei Kreml-Chefpropagandisten Wladimir Solowjow, über den RTL am Donnerstag berichtete.
„Ich sage: trotz Krieg: Diplomatie und miteinander reden - alle Kanäle nutzen“
So twittert er am Freitag, er gebe jedem ein Interview und würde auch mit Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sprechen, die Russland den Krieg erklärt habe. „Ich sage: trotz Krieg: Diplomatie und miteinander reden - alle Kanäle nutzen“.
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Solowjow ist so etwas wie der Chefpropagandist Putins
Solowjow teilte einen Mitschnitt in seinem Telegram-Kanal. Kotré sagte in der Sendung demnach unter anderem, dass die Mehrheit der Deutschen gegen die Lieferungen schwerer Waffen an die Ukraine sei, die Medien aber alles dafür tun würden, um das Volk gegen Russland und dessen Führung einzunehmen.
Solowjow ist so etwas wie der Chefpropagandist des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Regelmäßig verbreitet er in seiner Sendung Lügen und rief sogar zu einem „atomaren Präventivschlag“ gegen den Westen auf.
Laut BBC-Journalist Francis Scarr, soll Kotré in der Sendung verbreitet haben, dass deutsche Medien die Bevölkerung gegen Russland aufhetzen würden. Zudem seien die Deutschen generell gegen die Unterstützung der Ukraine.
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AfD-Chef Chrupalla: Jeder Abgeordnete entscheidet und verantwortet zu führende Interviews selbst
AfD-Chef Tino Chrupalla bewertete den Vorgang zunächst nicht inhaltlich. „Jeder gewählte Abgeordnete entscheidet und verantwortet zu führende Interviews in erster Linie selbst“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur auf die Frage, ob der Auftritt mit ihm oder Fraktion und Partei abgesprochen gewesen sei und was er dazu sage.
Auf Nachfrage von RTL/ntv am Donnerstag sagte ein Sprecher der AfD, dass der Auftritt Kotrés „nicht bekannt“ gewesen sei.
Chrupalla äußerte sich auf Nachfrage auch zu einem Auftritt mit dem russischen Botschafter in Deutschland, Sergej Netschajew, am Donnerstag in der Gedenkstätte Seelower Höhen im Osten Brandenburgs. Hintergrund war der 80. Jahrestag der Schlacht von Stalingrad. Auf die Frage, wie er sein Treffen mit dem Botschafter vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine begründe, sagte Chrupalla: „Die leichtfertigen Äußerungen von Außenministerin Baerbock, wir befänden uns im Krieg, können und müssen eingeordnet werden. Wir müssen deeskalieren und diplomatisch die Hand reichen. Deutschland befindet sich nicht im Krieg mit Russland.“ (eku/dpa)
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