Auf Wiedersehen, Öl und Gas!
Inflation und Preisanstieg: Lohnt sich der Umstieg auf eine Wärmepumpe?
Seit dem Kriegsausbruch in der Ukraine, schießen die Preise für Öl und Gas in die Höhe. Vielen Hausbesitzern bereiten die steigenden Preise echtes Kopfzerbrechen und sie suchen nach Alternativen, um nicht mehr von fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas, die auch aus Russland importiert werden, abhängig zu sein. Dieses Ziel hatte auch Peter Eitner aus dem hessischen Frankenberg, als er im letzten Jahr neu gebaut hat – und nun kann er voller Stolz sagen: „Wir haben es geschafft, mehr Strom zu erzeugen, als ich verbraucht habe." Denn er setzt auf eine Photovoltaik-Anlage – und beim Heizen auf eine Luft-Wasser-Wärmepumpe. Und genau um diese Wärmepumpen gibt es aktuell einen echten Hype. Mehr im Video.
Wer umsteigt, bekommt staatliche Förderung!
Auch der Energiekonzern Viessmann aus Allendorf wird in den nächsten Jahren u.a. auch in Wärmepumpen investieren. Laut Max Viessmann, CEO der Viessmann Group, lohnt sich eine Wärmepumpe besonders im Neubau, auch auch bei einer Sanierung. „Gleichzeitig müssen wir festhalten, dass ergänzende Elemente, wie zum Beispiel Solarthermie bei Bestandsanlagen oder auch kleinere Wärmepumpen als Zusatz zu einer Bestandsheizung einen großen Beitrag leisten können“, so Viessmann.
Der Umstieg von Gas auf eine Wärmepumpe wird mittlerweile auch staatlich gefördert: 35 Prozent der Kosten werden vom Staat übernommen, Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) möchte das Energiesparen nämlich schnell vorantreiben.

Billig ist der Umstieg auf eine Wärmepumpe jedoch nicht: die Kosten betragen zwischen 30.000 und 35.000 Euro. Laut Karsten McGovern, Geschäftsführer der LandesEnergieAgentur, kann sich das aber in der Zukunft lohnen: "Das kann dann teilweise sein, dass Sie heute eine Ölheizung haben und in einigen Jahren müssen Sie dann 6.000 Euro pro Jahr an Heizkosten zahlen und eine Wärmepumpe in einem Haus der gleichen Kategorie würde Sie dann maximal 2.000 Euro kosten." Ob sich der Umstieg auf eine Wärmepumpe lohnt, kann ein Energieberater am besten berechnen.
Hausbesitzer Peter Eitner hat seine Entscheidung nicht bereut und sein Ziel, energieautark zu werden, auf jeden Fall erreicht.
Was ist eine Wärmepumpe?

Es gibt drei Arten von Wärmepumpen: die Luft-Wasser-, die Wasser-Wasser- und die Sole-Wasser-Wärmepumpen. Letztere entziehen dem Erdreich Wärme, die Luft-Wasser-Variante nutzt die Wärme der Umgebungsluft und die Wasser-Wasser-Wärmepumpe die des Grundwassers.
Die gewonnene Energie trifft auf ein Kältemittel, das bei niedriger Temperatur verdampft. In einem Kompressor wird der Dampf verdichtet und dadurch sehr warm. Diese Wärme wird schließlich an den Heizkreis abgegeben. Somit funktioniert eine Wärmepumpe nach dem umgekehrten Prinzip eines Kühlschranks, der die Wärme von innen nach außen lenkt. (dpa/bch/mel/dgö)