Seelische Grausamkeit
Eltern "beerdigen" Tochter – weil sie keinen Hindu geheiratet hat

Religiöser Wahnsinn in Indien: Weil ihre Tochter keinen Hindu geheiratet hat, haben die Eltern ihr die letzte Ölung erteilt und Bestattungsrituale abgehalten. Die einzige gute Nachricht: Das Mädchen lebt noch.
Indisches Mädchen heiratete Muslim
Für Anamika Dubeys Familie bestand kein Zweifel daran, dass sie der religiösen Tradition entsprechend einen Hindu zum Mann nehmen würde. Doch das Mädchen aus Amkhera (Bundesstaat Madhya Pradesh) hatte andere Pläne und ließ sich von den Verwandten auch nicht überreden: Am 7. Juni heiratete Anamika einem Bericht von "ETV Bharat" zufolge einen Muslim; ein Richter führte die Trauung durch. Den muslimischen Gepflogenheiten folgend, änderte sie ihren Namen in Uzma Fatima.
Bestattungszeremonie am Ufer des Flusses Narmada
Die Familie der Inderin kochte vor Wut und verstieß sie. Kurze Zeit später die unfassbare seelische Grausamkeit: Die Verwandten ließen Beileidskarten drucken, schickten sie an andere Familienmitglieder und luden zum "Pind daan Sanskar", einer Bestattungszeremonie am Ufer des Flusses Narmada.
Am Sonntag erteilten die Eltern Anamika Dubey dort die letzte Ölung. Im Beisein der Verwandten führten sie die kompletten hinduistischen Bestattungsrituale durch. Auf einem Video ist ein am Flussufer aufgehängtes Bild der "Verstorbenen" zu sehen, Menschen wirken verzweifelt und weinen.
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Indien: Familie wirft Anamika Dubey Verleumdung vor
Das Mädchen habe mit ihrer Hochzeit die gesamte Familie verleumdet, rechtfertigt die Verwandtschaft das unwürdige Spektakel. Es habe daher keinen Sinn, das Mädchen weiterleben zu lassen. Wie es Anamika geht und ob sie von dem Vorfall erfahren hat, ist nicht bekannt. (bst)