Im Podcast "heute wichtig"
Auf welcher Seite steht China im Ukraine-Krieg?
Überraschend hat die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua am Wochenende ein Interview mit dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba veröffentlicht. Überraschend deshalb, weil Kuleba in einem chinesischen Staatsmedium Russland offen kritisieren darf. Bisher war die chinesische Führung eher russlandfreundlich oder neutral. Doch was will China?
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China sitzt im Ukraine-Krieg zwischen den Stühlen
"China versucht seine eigene Rolle zu finden, die den Interessen Chinas entspricht – die leider nicht die unsrigen sind. Für China ist zunächst einmal wichtig, dass es eine 4.000 Kilometer lange Grenze mit Russland und kein Interesse daran hat, sich mit Russland anzulegen", sagt China-Experte Frank Sieren im Podcast "heute wichtig".
Gleichzeitig steuert China 18 Prozent zur globalen Wirtschaftsleistung bei. Auf Milliardenaufträge aus dem Westen kann China also auch nicht verzichten. In Peking sitzt man zwischen den Stühlen. Die Führung dort ist zwar gegen den Krieg, aber auch gegen Sanktionen – wie übrigens der Großteil der Länder weltweit.
Ein Einmarsch Chinas in Taiwan ist unwahrscheinlich
Auf einen anderen politischen Konflikt hat die aktuelle Lage direkten Einfluss, wie Frank Sieren erläutert: "Die Wahrscheinlichkeit, dass Peking militärisch einmarschiert in Taiwan, ist durch den Ukraine-Konflikt nochmal gesunken. Die Chinesen sind viel stärker in die Weltwirtschaft integriert, und sie haben jetzt gesehen, welchen politischen Preis sie zahlen müssten."
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