Forscher aus Wien ebnen Weg für neue Behandlungsmethode

Metastasenbildung verhindern! Neue Hautkrebs-Studie macht Millionen Hoffnung

Hautarzt
Neuerkrankungen der bösartigsten Hautkrebsvariante haben sich seit den Siebzigern verfünffacht.
deutsche presse agentur

Metastasen sind in der Behandlung von Hautkrebs ein Riesenproblem – bis jetzt?
Forscher aus Wien haben einen entscheidenden Meilenstein in der Hautkrebsforschung erreicht: Wie es in einer Veröffentlichung heißt, sollen sie den Grundstein für ein Medikament gelegt haben, das Metastasenbildung verhindern könnte. Was das für Betroffene bedeutet? Wir haben die wichtigsten Informationen für euch zusammengefasst.
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Mehr als 230.000 Menschen jährlich: Hautkrebs ist keine seltene Diagnose!

Wie die Kassenärztliche Bundesvereinigung schreibt, erkranken jährlich mehr als 230.000 Menschen an Hautkrebs. Rund 28.000 von ihnen sogar an der bösartigsten Form – dem malignen Melanom. Laut Techniker Krankenkasse habe sich die Zahl seit den Siebzigern verfünffacht! Tödlich ende die Erkrankung für rund 3.000 Menschen.

Ein Problem in der Behandlung bestehe laut der Medizinischen Universität Wien in Folgendem: Zwar seien „in der Bekämpfung der tödlichen Metastasierung [...] in jüngster Zeit [...] enorme Fortschritte erzielt worden, doch sind bestehende Therapiemaßnahmen weiterhin in vielen Fällen nicht zielführend“. Denn: Unter anderem gebe es bisher keine Medikamente, die darauf abzielen, eine Metastasenbildung zu verhindern.

Durchbruch in der Hautkrebsforschung? Wissenschaftler finden Möglichkeit, Metastasenbildung zu verhindern

Doch das könnte sich dank eines Forscherteams rund um die Studienleiter Wolfgang Weninger und Shweta Tikoo von der Universitätsklinik für Dermatologie der MedUni Wien jetzt ändern. In einer Veröffentlichung in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences (kurz PNAS) ist die Rede davon, dass man mit einem besonderen Verfahren den Weg für die Entwicklung „potentiell antimetastatischer Medikamente“ geebnet habe.

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Wie konnte das gelingen? Zunächst habe man ein hochkomplexes Screening namens „Invasion-Block“ entwickelt. Die MedUni Wien erklärt, dass es den Forschern damit im Anschluss möglich war, „bereits zugelassene Substanzen auf ihre Fähigkeit [hin zu untersuchen], den Invadopodien sowie F-Aktinen quasi das Handwerk zu legen, um die Tumorausbreitung zu verhindern“. Vereinfacht gesagt: Es wurde geschaut, welche Medikamente das Zeug dazu haben könnten, die Ausbreitung von Hautkrebs zu verhindern.

Gut zu wissen: Bei Invadopodien handle es sich um Zellstrukturen, die Krebszellen das Eindringen in das umgebende Gewebe erleichtern. F-Aktin sei wiederum ein Protein, das diesen Vorgang unterstützt.

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Grundlage für künftige Forschungsarbeiten: Wissenschaftler rechnen mit Entwicklung eines Medikaments

Mit diesem Vorgehen konnten die Forscher herausfinden, dass sogenannte „Kinase-Inhibitoren als vielversprechende Therapeutika“ fungieren könnten. Wie die MedUni Wien erklärt, seien das Substanzen, „die bestimmte Signalwege blockieren können, um z. B. das übermäßige Wachstum von Krebszellen einzudämmen.“

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Die Leiter der Studie seien überzeugt, dass sich künftige Forschung auf die Entwicklung einer entsprechenden Behandlungsmethode konzentrieren wird.

Hautkrebsvorsorge: Das solltet ihr wissen!

Hautkrebsvorsorge: Ab wann steht mir die zu?

Laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung steht jeder Person ab 35 Jahren alle zwei Jahre ein kostenloser Hautkrebs-Check bei einem dafür qualifizierten Arzt zu (das können zum Beispiel Haus- oder Hautärzte sein). Da einige Krankenkassen die Kosten allerdings auch schon früher übernehmen, ist es ratsam, sich einmal bei der eigenen Versicherung zu informieren.

Lese-Tipp: Zu welchem Arzttermin sollte ich wie oft und ab welchem Alter?

Hautkrebs erkennen: Worauf muss ich achten?

Bei der Entscheidung, ob ihr einen bestimmten Leberfleck von einem Arzt untersuchen lassen solltet, kann die sogenannte ABCD-Regel helfen. Dabei steht A für Asymmetrie, B für Begrenzung, C für Colour und D für Durchmesser. Wie genau ihr den Test bei euch selbst anwendet, erklären wir hier.

Wie bei allen Vorsorgeuntersuchungen sollte man auch Hautkrebs nicht auf die leichte Schulter nehmen. Denn es gilt: Vorsorge ist besser als Nachsorge! (vho)