Mitten im FlutgebietMobile Wassersperren in Hildesheim zerstört - von spielenden Kindern?

Wassersperren Innersteufer - Große Venedig, Hildesheim
Die sogenannten "Floodtubes" werden mit Wasser gefüllt und wiegen dann mehrere Tonnen. Sie fielen am frühen Neujahrstag in die Innerste und wurden beschädigt.
Polizeiinspektion Hildesheim

Es war ein Spiel mit dem Tod.
Am Neujahrstag (1. Januar) rutschen Wassersperren in die Innerste in Hildesheim. Die wichtigen Flutbarrieren werden schwer beschädigt. Offenbar waren spielende Kinder und ihre Eltern verantwortlich.

Die mobilen Wassersperren wiegen mehrere Tonnen

Gegen halb 11 Uhr am Neujahrstag alarmieren Passanten die Polizei: Am Ufer der Innerste im Süden von Hildesheim sind mehrere Flutsperren ins Wasser gefallen. Bei den sogenannten Floodtubes handelt es sich um meterlange Schlauchbehälter. Sie werden mit Wasser gefüllt und wiegen dann mehrere Tonnen.

Während der aktuellen Hochwasser in Norddeutschland sollen die Floodtubes an der Innerste Hildesheim vor Überschwemmungen schützen. Als die Einsatzkräfte vor Ort eintreffen, zeigt sich: Über eine Länge von einhundert Metern sind die Wassersperren in den Fluss Innerste gefallen und teilweise durch Lecks unbrauchbar geworden.

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Tatverdächtig: Eltern und ihre Kinder

Die Feuerwehr birgt die Wassersperren aus der Innerste und nimmt sie wieder in Betrieb. Zwei Floodtubes sind so stark beschädigt, dass sie nicht mehr verwendet werden können. Wie hoch der Sachschaden ist, war nach Polizeiangaben am Dienstagmorgen noch nicht absehbar.

Wie konnte es dazu kommen? Die Polizei verfolgt eine schockierende Theorie: Spielende Kinder und ihre Eltern seien für die Beschädigung der Wassersperren verantwortlich. Passanten haben gesehen, wie Kinder auf den Behältern spielten – und sich so in tödliche Gefahr begeben haben.

Die Polizei bittet um Zeugenaussagen

Die Polizei weist darauf hin, dass beim Spiel auf den Wassersperren ein Sturz in den Fluss droht: Dies bedeute akute Lebensgefahr. Wie genau die tonnenschweren Wassersperren durch spielende Kinder beschädigt werden konnten, kann sich die Polizei noch nicht erklären. Man hoffe jetzt auf weitere Zeugenaussagen. „Die Ermittlungen stehen noch ganz am Anfang“, erzählt ein Polizeisprecher am Dienstagmorgen im RTL-Gespräch.

Die Polizei Hildesheim bittet Anwohner und Zeugen, die Hinweise zu den Ereignissen geben können, sich zu melden. (fga mit dpa)