Patientin fassungslos

Fatale Fehldiagnose: Zwei Jahre Krebstherapie, weil sich die Ärzte täuschten

Megan Royle
Megan Royle (33) kämpft sich zwei Jahre lang durch eine Krebstherapie, um dann zu erfahren: Sie hat gar keinen Krebs!
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Zwei Jahre Krebstherapie, zwei Jahre Tortur – für nichts!
Als bei Megan Royle schwarzer Hautkrebs diagnostiziert wird, zögert die junge Frau nicht und unterzieht sich über Monate hinweg mehreren Immuntherapien. Doch dann stellt sich heraus: Sie hat gar keinen Krebs!

Mit 29 bekommt Megan Royle die Diagnose Hautkrebs

„Man kann nicht glauben, dass so was passieren kann.“ Megan Royle kann es noch immer nicht glauben. 2019 geht die Britin zum Hautarzt – an ihrem Arm ist ein Leberfleck, der juckt und schorft. Er wird entfernt und untersucht, und die Ärzte kommen mit einer schrecklichen Nachricht zu Royle zurück, wie die Daily Mail berichtet: Royle habe ein Melanom, also schwarzen Hautkrebs.

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Die damals 29-Jährige zögert nicht und unterzieht sich mehreren Immuntherapien. Immer wieder fährt sie ins Krankenhaus, hat wegen ihrer Diagnose mit psychischen Problemen zu kämpfen und friert sogar ihre Eizellen ein. Denn die Immuntherapie könne ihre Fruchtbarkeit beeinflussen, so die Ärzte. „Alles in allem habe ich mich ziemlich schnell damit abgefunden, so schwierig das auch war“, so Royle gegenüber der Daily Mail. „Ich sagte den Ärzten damals: Lasst uns tun, was wir tun müssen.“ So kämpft sich die junge Frau zwei Jahre lang durch die Krebstherapie, bis sie im Mai 2021 für krebsfrei erklärt wird.

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"Dann erfuhr ich, dass ich gar keinen Krebs hatte!"

Doch damit ist Royles Geschichte noch lange nicht vorbei. Als sie umzieht und zu einem neuen Hautarzt kommt, fällt dem ein Fehler in ihren Hautkrebsscans auf: Royle hatte nie Krebs! „Ich habe zwei Jahre lang geglaubt, ich hätte Krebs, habe alle Behandlungen über mich ergehen lassen, und dann erfuhr ich, dass ich gar keinen Krebs hatte!“ Bis heute habe man ihr nicht sagen können, wie und warum das passieren konnte.

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Royle verklagt die beiden Krankenhäuser, die an der Diagnose beteiligt waren. Laut Royles Anwalt sei ihre Odyssee „völlig vermeidbar“ gewesen. „Wäre sie nicht umgezogen, würde sie noch immer glauben, in Remission zu sein und dass der Krebs zurückkehren könnte.“

Narbe Royle
Mehrfach wird Royle am Oberarm operiert, obwohl sie gar keinen Krebs hat!
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Beide Krankenhäuser haben Royle mittlerweile eine Entschädigung gezahlt, deren Höhe jedoch nicht bekannt ist, und sich bei Royle entschuldigt. "Wir bedauern zutiefst, dass Frau Royle so viel Leid zugefügt wurde, und entschuldigen uns vorbehaltlos für den begangenen Fehler“, schreibt so das Imperial College Krankenhaus. „Auch wenn kein Vergleich die Folgen wiedergutmachen kann, freuen wir uns, dass eine Einigung erzielt werden konnte.“ (jbü)

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