Abrechnung mit den Medien und der königlichen Familie
"Harry & Meghan"-Doku: Das sind die acht schockierendsten Aussagen
Der zweite Teil der Netflix-Doku „Harry & Meghan" ist da. Und wie erwartet greifen Prinz Harry (38) und Herzogin Meghan (41) darin nicht nur weiter die Boulevardpresse an, sondern auch das Königshaus. Meghan schwärmt zu Beginn noch über ihre royale Hochzeit im Mai 2018 auf Schloss Windsor und über die Familie ihres Mannes: „Harrys Dad ist sehr charmant", sagt sie unter anderem und erinnert sich an den ersten offiziellen Termin mit Queen Elizabeth II. (1926-2022) nach der Hochzeit zurück: „Es war wirklich toll mit ihr." Als sie zwischen den Terminen ins Auto gestiegen seien, „legte sie mir eine Decke über die Knie und als wir da im Auto mit dieser Decke saßen, dachte ich: 'Ich sehe und respektiere, dass sie die Queen ist, aber jetzt gerade bin ich einfach so dankbar für diese Großmutterfigur." Bis dahin hörte sich noch alles sehr harmonisch an. Doch diese acht explosiven Aussagen zeigen, wie die Realität aussah.
1. Wurde Meghan zu beliebt?
Ein Wendepunkt sei dann mit dem großen Erfolg ihrer Australien-Tour im Herbst 2018 gekommen. Prinz Harry erklärt in der Doku: „Das Problem ist, wenn man einheiratet, sollte man eigentlich nur eine Nebenrolle spielen. Wenn man das Rampenlicht stiehlt oder den Job besser macht als die, die dafür geboren wurden, nervt das die Leute und verschiebt die Balance." Denn es werde einem eingeredet, „dass deine Wohltätigkeitsaktivitäten nur Erfolg haben und dein Ruf nur wachsen oder sich verbessern kann, wenn du auf den Titelseiten dieser Zeitungen bist. Aber die Medien entscheiden, wer es auf die Titelseite schafft." Der Groschen sei bei ihm erstmals gefallen, erzählt Harry, als Meghan und er nach einer Veranstaltung, bei der alle Royals, auch die Queen, waren, im Buckingham Palast übernachteten. Am Morgen habe es Frühstück in der Residenz für sie beide gegeben und da sahen sie, dass vorne auf dem „Telegraph" Meghan war. „Ich dachte: Oh Gott!", erinnert sich Meghan an ihren Schock darüber. Harry fügte hinzu: „Sie sagte: 'Ich kann nichts dafür'. So ging es meiner Mutter auch."
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Anschließend habe es negative Schlagzeilen in der Boulevardpresse gegeben, in denen Meghan für Sachen kritisiert worden sei, für die ihre Schwägerin Prinzessin Kate (40) gefeiert wurde. Es seien etwa 25 Beispiele gewesen, behauptet Harry, „die gleiche Sache in der gleichen Zeitung ". Er fügt hinzu: „Wer diesen Unterschied nicht sieht und nicht versteht, warum so berichtet wird, dem kann ich auch nicht helfen." Es habe in Artikeln über seine Frau „sogar Klischees und Assoziationen zu Drogen oder Terrorismus" gegeben.
Im Video: Harry und Meghan rechnen mit Doku ab
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2. "Genug mit den Schmerzen"
Zudem sagt Prinz Harry in der Netflix-Serie: „Die Lügen sind das eine. Daran gewöhnt man sich, wenn man in dieser Familie lebt. Aber als ich sah, was sie ihr angetan haben, welche Auswirkungen das auf sie hatte, dachte ich: Genug mit den Schmerzen. Genug mit dem Leid. Niemand sieht, was hinter verschlossenen Türen passiert. Früher saß meine Mutter auf dem Weg zu Terminen weinend auf dem Rücksitz. Und mein Dad sagte: 'Wir sind fast da.' 30 Sekunden zum Tränen wegwischen, Make-up auftragen und wenn die Tür aufgeht, heißt es: Lächeln."
Die Herzogin von Sussex berichtet dann in „Harry & Meghan" über ihre schweren mentalen Probleme: „Ich dachte, es hört auf, wenn ich nicht mehr da bin. Das Erschreckende war, wie klar diese Gedanken waren." Harry sei mit den Problemen seiner Frau „nicht sehr gut umgegangen", sagt er selbst. „Eher als der Harry der Institution, nicht als Harry, der Ehemann." Er sei dazu erzogen worden, „mich mehr darüber zu sorgen, was die Leute sagen, wenn wir nicht zu einer Veranstaltung gehen oder zu spät kommen. Wenn ich heute darauf zurückblicke, hasse ich mich dafür. Sie brauchte viel mehr als ich ihr geben konnte".
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3. "Manches wird bewusst verbreitet"
Zudem erneuert Meghan Vorwürfe, die sie schon im Oprah-Interview von 2021 vorgebracht hatte: „Ich wollte mir Hilfe holen, aber ich durfte nicht. Denn wie würde das aussehen für die Institution?" Harry fügt in der Doku hinzu: „Sie wussten, wie schlimm es war. Sie dachten: Warum kommt sie nicht selbst damit klar. Alle anderen sind damit fertig geworden, warum nicht sie? Aber das war was ganz anderes. Und selbst wenn man sagen würde, okay, es war genau das gleiche: Sollte sie wirklich alles runterschlucken wie die anderen Familienmitglieder auch? Oder ist es vielleicht an der Zeit, damit aufzuhören? Aber niemand sagte den Medien: Es reicht! Mein Dad sagte, du kannst es nicht mit den Medien aufnehmen, die sind, wie sie sind." Das sehe er anders, so Harry.
Er wisse, wie „dieses System" funktioniere: „Manches wird bewusst verbreitet", behauptet der Sohn von König Charles III. (74). „Wenn das Kommunikationsteam eine Negativstory über dich loswerden will, bietet es zum Tausch eine Story über den Royal eines anderen Teams an. So arbeiten die verschiedenen Büros gegeneinander." Als sein Bruder Prinz William (40) und er gesehen hätten, was im Büro ihres Vaters passierte, „haben wir einander versprochen, dass wir so etwas nie zulassen würden". Nun zu sehen, wie das Büro seines Bruders „genau das tat, was wir uns versprochen hatten, niemals zu tun, zerriss mir das Herz".
Als die Sussexes mit ihrem damals vier Monate alten Baby Archie im Herbst 2019 eine offizielle Tour nach Südafrika machten, öffnete Meghan in einer Doku über den Trip ihr Herz. Mit Tränen in den Augen offenbarte Meghan in dem Interview, wie schwer sie sich mit dem Leben im Rampenlicht tue und dass der Stress Auswirkung auf ihre mentale Gesundheit gehabt habe. Die Netflix-Doku präsentiert dazu unterstützende Reaktionen aus den sozialen Medien, aber auch erneut viele negative Schlagzeilen in den Boulevardmedien.
Und aus dem Palast gab es dem Paar zufolge erneut keine Unterstützung. Harry erklärt: „Die Institution sah den Fehler bei Meghan und nicht in ihrer Umgebung oder dem System." Sie hätten auf „Unterstützung aus dem innersten Kreis" gehofft, so der Herzog von Sussex weiter, „und bekamen das Gegenteil". Meghan fügt hinzu: „Wenn man seine Belastungsgrenze erreicht hat, denkt man: Irgendwas muss sich ändern. Es war ein großer Wendepunkt. Daraufhin begannen wir schwierige Gespräche darüber zu führen, was für uns passieren muss, damit wir weitermachen können."
4. Harry und Meghan gehen auf Abstand
Die negative Berichterstattung über die Klage nahmen die beiden „zum Anlass, auf Abstand zu gehen". Gemeinsam mit ihrem Sohn Archie (3) wollten sie raus, um „den Kopf freizubekommen". Die kleine Familie verbrachte Weihnachten 2019 in Kanada, wo ihr Frieden schnell durch Paparazzi gestört wurde, wie sie in der TV-Show zeigen. „Keiner, der bei klarem Verstand ist, könnte so etwas ewig ertragen. Es war offensichtlich, welchen Tribut uns beiden das abverlangte, vor allem meiner Frau", erklärt Harry. „Wir mussten etwas ändern."
Das Paar begann darüber nachzudenken, wie sie ihr Verhältnis zur Institution so gestalten könnten, „dass wir geschützt sind und es für uns psychisch verträglich ist". Er habe dann Ende Dezember, Anfang Januar mit seinem Vater Charles telefoniert, so Harry, um ihm mitzuteilen, dass sie nach Kanada ziehen wollten und von dort aus ihre Arbeit im Commonwealth fortsetzen könnten. Sie wollten in Kanada im Namen der Queen Aufgaben übernehmen und finanziell für sich selbst aufkommen, so der Plan laut Harry.
Zudem verriet der Herzog von Sussex: „2018 hatten wir bereits überlegt, nach Neuseeland zu ziehen. Daraus wurde nichts. Anfang 2019 planten wir nach Südafrika zu gehen." Der Palast habe das Südafrika-Vorhaben genehmigt. „Das Büro meines Vaters, meines Bruders und meiner Großmutter wussten davon. Niemand sonst. Es war ein internes Dokument. Doch es wurde an die 'Times' geleakt. Daraufhin wurde der ganze Plan verworfen, weil nun öffentlich darüber diskutiert wurde."
5. Queen sagt Treffen ab
Auf dem Flug von Kanada zurück nach London Anfang Januar 2020 habe Harry dann eine dringende Nachricht bekommen, erinnert sich Meghan: Die Queen habe ein bereits zuvor vereinbartes Treffen mit dem Paar abgesagt. Am Nachmittag hätten sie dann erfahren, „dass unser Plan veröffentlicht wird. Die Boulevardpresse hatte irgendwie davon Wind bekommen". Meghan erklärt in die Kamera: „Sein Vater hatte gesagt, schick' es mir schriftlich. Fünf Tage später stand es auf einer Titelseite." Und Harry fügt hinzu: „Offensichtlich hatte die Institution durchsickern lassen wollen, dass wir nach Kanada ziehen wollten." Weiter sagt er: „Unsere Pläne, unser Leben wurden uns buchstäblich aus den Händen gerissen.“
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„Also beschlossen wir, bekannt zu geben, dass wir uns leider zurückziehen würden", so Meghan weiter. „Wir würden nicht zurücktreten, aber unsere Rolle beschränken." Dass die Queen von dem Statement auf Instagram überrascht wurde, weist Harry zurück: „Ich hätte meine Großmutter niemals überrumpelt, dazu habe ich viel zu großen Respekt vor ihr."
6. "Mein Bruder schrie mich an"
Ein von Harry vorgeschlagenes Treffen mit der Familie sei abgelehnt worden, sagt er. Erst nachdem Meghan zurück nach Kanada geflogen war, wurde dies arrangiert. Der Herzog von Sussex behauptet: „Damit sie nicht dabei sein konnte." Bei dem anschließenden Treffen in Sandringham seien ihm mehrere Optionen vorgeschlagen worden, „von ganz drin, keine Änderung, bis hin zu kompletter Ausstieg. Ich wählte Option drei, halb drin, halb draußen. Wir hätten unsere eigenen Aufgaben, würden aber auch im Namen der Königin arbeiten".
Doch es sei schnell klar geworden, erzählt Harry weiter, dass das gar nicht zur Debatte stand. „Es war entsetzlich. Mein Bruder schrie mich an. Mein Vater sagte Dinge, die nicht stimmten. Und meine Großmutter saß nur still da und hörte zu. Man muss verstehen, dass aus Sicht der Familie, insbesondere aus ihrer Sicht, Dinge auf gewisse Weise gehandhabt werden. Denn ihre höchste Verpflichtung ist der Erhalt der Institution. Wenn die Leute um sie herum sagen, dieser Vorschlag wird als Angriff auf die Institution gesehen, dann wird sie dem Rat folgen, der ihr gegeben wird."
7. "Das Traurigste daran war dieser Keil"
Das Treffen endete ohne einen konkreten Plan. Harry in der Doku: „Aus deren Sicht drehte sich das Ganze um uns und unsere Probleme. Demnach waren es nicht die Medien und ihr Verhältnis zu ihnen, was uns so viel Schmerzen bereitete. Sie sahen, was sie sehen wollten. Das Traurigste daran war dieser Keil, der zwischen mich und meinen Bruder getrieben wurde. Er stand nun auf der Seite der Institution, was ich auch verstehe. Das ist sein Erbe. Es ist ihm in Fleisch und Blut übergegangen, dass er für den Erhalt dieser Institution verantwortlich ist."
An dem Tag des Treffens sei dann ein Artikel erschienen, berichtet Harry weiter. In dem hieß es, Meghan und er seien von Prinz William (40) rausgemobbt worden. Später wurde eine angeblich gemeinsame Erklärung von den Brüdern veröffentlicht, um diese Behauptung, aus der Welt zu schaffen. „Ich konnte es nicht fassen. Man hat mich nicht mal um Erlaubnis gebeten, meinen Namen unter solch eine Erklärung zu setzen." Weiter erinnert sich Harry: „Innerhalb von vier Stunden waren sie bereit zu lügen, um meinen Bruder zu schützen. Aber sie waren drei Jahre lang nie bereit gewesen, die Wahrheit zusagen, um uns zu schützen."
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8. "Wir mussten da raus"
Darauf sei ihm klar geworden: „Es gab keine andere Option. Wir mussten da raus." Dass seine Frau dafür verantwortlich gemacht wurde, sei nur ein weiterer Angriff gegen sie gewesen. „Es war allein meine Entscheidung. Sie hat nie darum gebeten zu gehen", so der 38-Jährige.
Meghan erklärt später in der Doku: „Ich glaube, es ist in Beziehungen oft so, dass, wenn sich ein Mann in eine Frau verliebt, seine Freunde dann sagen: 'Oh nein, er hat sich verändert. Ich sehe ihn kaum mehr, ständig ist er mit ihr zusammen. ' Und geben ihr die Schuld. Sie sind wütend auf sie, weil sie ihn weggenommen hat." So sei das "auf dem Land, in der Großstadt oder in der Royal Family", so Meghan. „Er hätte sich doch gar nicht so zu mir hingezogen gefühlt, wäre er nicht schon auf seinem eigenen Weg gewesen. Die meisten müssen irgendwem die Schuld geben, um ihre Gefühle zu beruhigen und weil sich was ändert, das sich nicht gut anfühlt. Und wenn man mir die Schuld geben kann, hat man selbst keine Schuld."
Im März 2020 absolvierten Meghan und Harry ihre Abschiedswoche in Großbritannien, zum Abschluss kamen sie in der Westminster Abbey mit den anderen Familienmitgliedern zusammen. Harry sagt über diese Veranstaltung, sie seien nervös gewesen: „Man fühlt sich wie in einer Seifenoper, in der man von allen anderen als Entertainment betrachtet wird." Er fügt hinzu: „Ich fühlte die Distanz vom Rest meiner Familie, was interessant war, weil es bei ihnen meist um den schönen Schein geht, nicht um echte Gefühle. Aber es sah kalt aus und fühlte sich auch so an."
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