Wegen provokanter T-Shirt-Aufschrift „FCK SFR“: Hansa Rostock-Pressesprecherin muss 5000 Euro wegen Beleidigung zahlen

Diese Kleiderwahl hat weitreichende Folgen!
Im Mai moderiert Marit Scholz, Pressesprecherin des Fußball-Zweitligisten Hansa Rostock, die Pressekonferenz des letzten Saisonspiels gegen Eintracht Braunschweig. Problem dabei: Ein Reporter fühlt sich durch ihr T-Shirt beleidigt. Wie bitte? Jetzt muss Scholz 5.000 Euro zahlen!
Hansa Rostock: Shirt-Aufschrift kommt Pressesprecherin teuer zu stehen
Auf der Vorderseite des Shirts steht während besagter Pressekonferenz „FCK SFR“. Die Buchstabenabkürzung „FCK“ ist in verschiedenen Kombinationen bekannt, um beleidigend eine Abneigung gegen etwas zum Ausdruck zu bringen. „FCK NZS“ bedeutet etwa so viel wie „Fuck Nazis“. Durch die von Scholz getragene Kombination „FCK SFR“ fühlt sich während der Presskonferenz im Mai Reporter Sönke Fröbe angesprochen – und beleidigt.
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So sehr, dass der Journalist Strafanzeige wegen Beleidigung gegen die Hansa-Pressesprecherin gestellt hatte. Die Folge: Die Rostocker Staatsanwaltschaft verdonnert Scholz nun zu einer Zahlung von 5.000 Euro! Das berichten mehrere Medien, darunter die Ostseezeitung, für die Fröbe arbeitet. Eine Hälfte muss Scholz an Fröbe zahlen, die andere Hälfte geht an eine gemeinnützige Organisation.
Reporter war wegen Berichterstattung bereits früher im Visier des Klubs
Die Pressesprecherin soll laut NDR über ihren Verteidiger erklärt haben, die Summe bezahlen zu wollen. Nach der Pressekonferenz im Mai hatte Scholz gesagt, die Buchstaben-Kombination sei keine öffentliche Botschaft gewesen. Das nimmt ihr die Staatsanwaltschaft offenbar nicht ab. Brisant: Die für sie saftige Geldstrafe ist der Gipfel eins längeren Konflikts zwischen dem Fußballverein und Reporter Fröbe. Denn weil der Klub vor etwa zwei Jahren mehrfach nicht mit seiner Berichterstattung einverstanden gewesen war, hatte Fröbe seine Akkreditierung verloren – um sie per einstweiliger Verfügung vom Landgericht Rostock nur Tage danach wieder zurück zu erhalten.
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„Jegliche Versuche, Journalistinnen und Journalisten einzuschüchtern oder unter Druck zu setzen, müssen im Ansatz unterbunden werden. Ich bin froh, dass Ermittlungsbehörden und Gerichte das bei uns im Land auch so sehen“, hatte Corinna Pfaff vom Deutschen Journalistenverband Mecklenburg-Vorpommern damals gesagt. Sowohl Pressesprecherin Scholz als auch Hansa Rostock äußern sich bislang nicht zur angeordneten Strafzahlung. (jak)