"Es ist nicht das russische Gas, dass durch eure Pipelines fließt. Es ist das Blut der Menschen in der Ukraine“
Ukrainischer Klimaaktivist warnt vor der Abhängigkeit von Russland

Vor dem globalen Klimastreik am Freitag (25.03) haben Aktivistinnen und Aktivisten von „Fridays for Future“ in Hamburg über die Bedeutung des Ukraine-Kriegs und die Folgen fossiler Abhängigkeit für die Klimakrise gesprochen. Dabei äußerte sich zum ersten Mal auch ein Unterstützer der ukrainischen Bewegung, der erst vor wenigen Wochen als Flüchtling nach Deutschland kam.
"Fossile Rohstoffe bewirken die Klimakrise"
Ilyess El Kortbi ist gebürtiger Ukrainer verließ seine Heimat wegen des Kriegs vor etwa zwei Wochen. In Charkiw, der zweitgrößten Stadt der Ukraine, war er Mitbegründer der dortigen Fridays for Future-Bewegung. Jetzt unterstützt er die Ortsgruppe in Hamburg und warnt vor den Folgen, die die deutsche Abhängigkeit von russischem Öl und Gas für seine Heimat hat: "Fossile Rohstoffe bewirken die Klimakrise. Mehr als das: Wenn sie die EU und besonders Deutschland von Russland kaufen, finanzieren sie buchstäblich die Aggression und den Krieg gegen das ukrainische Volk“, sagt Ilyess El Kortbi im RTL-Interview. Auf der Pressekonferenz zitiert er eine befreundete Aktivistin: „Es ist nicht das russische Gas, dass durch eure Pipelines fließt. Es ist das Blut der Menschen in der Ukraine“.
Friede und Freiheit durch erneuerbare Energien

Auch Elisa Bas, Mitglied der Ortsgruppe Hamburg, sagt auf der Pressekonferenz, dass Frieden und Klimagerechtigkeit sowie Krieg und fossile Abhängigkeiten untrennbar miteinander verwoben seien. „Erneuerbare Energien auszubauen ist doppeltes Krisenmanagement“, betont sie. Denn: Fossile Energien seien nicht nur klimafeindlich, sondern auch von Natur aus endlich und damit Haupttreiber für kriegerische Ressourcen-Kämpfe. Erneuerbare Energien seien hingegen „klimagerechte Energien, die für nachhaltigen Frieden sorgen“, sagt sie. Die Gruppe fordert einen radikalen Importstopp von Öl und Gas aus Russland.
Demo unter dem Motto "Peace and Justice"

Unterstützerinnen und Unterstützer der Klimaschutzbewegung entrollen am vergangenen Samstag ein 20 Mal 20 Meter großes Transparent mit der Aufschrift "Klimastreik 25.3." auf der Hamburger Binnenalster. Mit der Aktion macht Fridays for Future auf den nächsten globalen Klimastreik am kommenden Freitag aufmerksam. Bundesweit seien Aktionen an etwa 240 Orten geplant. Fridays for Future hat sich in der Vergangenheit bereits an den Solidaritäts- und Friedensdemos für die Ukraine beteiligt. Unter dem Motto „Peace and Justice“ steht der Krieg in der Ukraine am Freitag wieder besonders im Fokus. (dho/tje/kzi)