Brutale Attacke in Flüchtlingsunterkunft

Mitbewohner mit Eisenstangen und Fußtritten getötet: Zwei Männer vor Gericht

Sie sollen einen Mann in einer Flüchtlingsunterkunft getötet haben. Am Montag (14. August) hat der Prozess gegen zwei Mitbewohner in Hamburg begonnen.
Sie sollen einen Mann in einer Flüchtlingsunterkunft getötet haben. Am Montag (14. August) hat der Prozess gegen seine zwei Mitbewohner in Hamburg begonnen.
RTL Nord
von Sebastian von Hacht und Nicole Ide

Sie haben den ukrainischen Mann aus einer Flüchtlingsunterkunft solange mit Eisenstangen und Fußtritten gequält, bis er stirbt: Das wird zwei Angeklagten am Landgericht Hamburg vorgeworfen. Als ein anderer Mann während der grausamen Tat zur Hilfe eilt, wird auch er zum Opfer.

Angeklagte und Opfer wohnten zusammen

Das 61-jährige Opfer stirbt, laut Anklage, an inneren Blutungen und Atemversagen kurz nach der Tat noch in der Notaufnahme. Sein 66-jähriger Landsmann wird lebensgefährlich verletzt, überlebt aber die brutale Attacke.

Die 43 und 51 Jahre alten Angeklagten sind selbst aus ihrer Heimat Aserbaidschan geflüchtet und leben in derselben Unterkunft im Stadtteil Ohlsdorf, wie ihre späteren, mutmaßlichen Opfer. Zur Tatzeit wohnen alle vier Männer in einer Wohneinheit mit gemeinsamer Küche zusammen und sollen betrunken gewesen sein.

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Anklage wegen Totschlags

Seit Montag (14. Juli) stehen die mutmaßlichen Täter nun vor dem Hamburger Landgericht. „Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden aserbaidschanischen Angeklagten hier Totschlag und versuchten Totschlag zum Nachteil von zwei Ukrainern vor", so der Gerichtssprecher Kai Wantzen im Interview mit RTL Nord.

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Angeklagte schweigen noch

Was die Angeklagten an jenem Donnerstagabend des 16. Februars gegen 22 Uhr zu dieser Gewalttat getrieben haben soll, ist noch unklar. Die beiden Beschuldigten äußerten sich noch nicht zu den Vorwürfen. „Es stehen noch Ermittlungsergebnisse aus. Diese werden bis zum zweiten Verhandlungstermin noch abgewartet“, erklärt der Verteidiger Matthias Domsch auf Anfrage von RTL Nord am ersten Prozesstag. Danach werde entschieden, ob sich die Angeklagten beim zweiten Termin zum Fall außern.

Sollte es zu einer Verurteilung wegen Totschlags kommen, droht den beiden Angeklagten bis zu 15 Jahre Haft. Ein Urteil wird frühestens im November erwartet.